Jedes Jahr in den Herbstmonaten heißt es: Die Kraniche fliegen wieder! Wenn sich die majestätischen, großen Vögel auf den Weg in Richtung Süden machen, suchen zahlreiche Vogelliebhaber den Himmel nach den Vogelzügen ab. Was viele nicht wissen: Auch im Frühjahr, wenn die Tiere in ihre Brutgebiete fliegen, kann man sie wunderbar beobachten.
Wissenswertes über Kraniche
Der Kranich ist der größte Schreitvogel Europas, und bekannt für seine spektakulären Balztänze. Mit einer Größe von rund 1,20 Meter und einer Flügelspannweite von 2,20 bis 2,45 Meter ist der Kranich auch von Weitem nur schwer zu übersehen. In der Luft heben sich die dunkelgrauen bis schwarzen Flügelspitzen und der kurze Schwanz vom restlichen, eher hellgrauen Körper ab. Kraniche sind sehr gesellige Tiere, daher kann man sie meist in Gruppen beobachten. Sie ziehen im Frühjahr zwischen Februar und März Richtung Skandinavien, und im September bis November zurück in den Mittelmeerraum. Dabei lassen sich die V-förmigen Vogelzüge in der Luft oder an verschiedenen Rastplätzen in Deutschland beobachten. Denn wenn die Wetterbedingungen schlecht sind, machen die Vögel mit unter mehrere Tage Halt, bevor sie weiter ziehen.
Kraniche beobachten in Mecklenburg-Vorpommern
Die Bodden- und Seenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns ist ein beliebtes Ziel für einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Süden. Einer der größten Rastplätze für Kraniche in Deutschland liegt am Günzer See. Hier wurde extra ein Aussichtsturm errichtet, von dem aus ihr die Tiere aus einiger Entfernung beobachtet könnt. Bis zu 50.000 Vögel gleichzeitig versammeln sich in den Herbstmonaten in der Bock-Rügen-Kirr-Region im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Weitere Beobachtungsspots sind zum Beispiel der Müritz-Nationalpark, der Schaalsee in Westmecklenburg, die Langhägener Seewiesen bei Parchim, der Naturpark Mecklenburgische Schweiz und das Peenetal.
Zwischenstopp im Havelland
Bei Linum, Wustrau und Uterhorst im Havelland liegt ein weiterer großer Rastplatz der Kraniche, der größte im Binnenland. Die Region wird auch „Rhin-Havelluch“ genannt. Zwischen Oktober und November rasten hier etwa 30.000 Tiere. Auf den noch nicht abgeernteten Maisfeldern finden die Kraniche ausreichend Nahrung, um sich für den Rest des Weges zu stärken.
Tipps für die Beobachtung
Das Wichtigste bei einer Vogelbeobachtung ist, die Kraniche in ihrem Lebensraum nicht zu stören. Haltet also ausreichend Abstand, und nehmt euch ein Fernglas mit, um die Details der schönen Tiere zu betrachten. An den meisten Rastplätzen der Kraniche befinden sich mittlerweile Beobachtungstürme, die ihr nutzen könnt. Auf der Seite vom Kranichschutz Deutschland findet ihr eine Karte, in der große Rastplätze eingezeichnet sind. Bei guten Wetterbedingungen solltet ihr schon in den Morgenstunden zum Beobachtungplatz fahren, da die Vögel echt früh aufbrechen. Ein schönes Hobby ist das Fotografieren der Vögel: Lest mehr dazu auf unserem Blog über Tipps zum Fotografieren des Kranichzugs.