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Die Kraniche im Müritz-Nationalpark

Die Kraniche im Müritz-Nationalpark

Immer mehr Kraniche im Müritz-Nationalpark: Die großen Schreiter fühlen sich an der Mecklenburgischen Seenplatte offensichtlich wohl und begeistern Ranger und Besucher. Doch was genau hält die „Vögel des Glücks“ in Mecklenburg-Vorpommern?

Ein faszinierendes Stück Natur

Während es in der DDR wenig politischen Raum für Umweltschutz und Nationalparks gab, kämpften engagierte Bürger umso härter darum. Zu den schützenswerten Gebieten gehörten auch die Wälder, Moore und Seen rund um Neustrelitz. Dort gab es lange vor allem sowjetische Truppenübungsplätze und Jagdgebiete für hochrangige Politiker. 1990 war es dann endlich so weit: Der Nationalpark Müritz war geboren und wurde unter Schutz gestellt.

Vor allem den Mooren und Seen kam die neue Aufmerksamkeit sehr zugute. Sie wurden sorgfältig wieder vernässt und der Wasserhaushalt entschieden verbessert. Und für die Waldgebiete wird bis heute getan, was für sie am besten ist: man lässt sie in Ruhe. Der Nationalpark ist heute 322 Quadratkilometer groß, Pkw-Verkehr wird größtenteils ferngehalten. Den zahlreichen Besuchern macht das aber nichts aus, denn gerade zu Fuß erschließt sich die faszinierende Schönheit des Parks am besten.

Vögel des Glücks

Neben uralten Bäumen, verwunschenen Mooren und Seen wirkt auch die Tierwelt sehr anziehend. Neben See- und Fischadlern, Großen Rohrdommeln, Silberreihern und Wanderfalken gibt es noch eine große Vogelart, die im Nationalpark immer heimischer wird und die Menschen schon seit ewigen Zeiten fasziniert: die Kraniche. In Japan stehen sie als gefaltete Origami-Kunstwerke für Glück und ein langes Leben, während die griechische Mythologie den Kranich als Symbol für Wachsamkeit und Klugheit führte. Der geheimnisvolle, majestätische Vogel taucht außerdem in einer Vielzahl von Märchen und Fabeln auf.

Kraniche im Müritz-Nationalpark

Märchenhaft sind auch die heimlichen Versammlungen von Kranichen in den Tiefen des Müritz-Nationalparks. Nur mit einem Ranger kommen Besucher beispielsweise zur Beobachtungshütte am Rederangsee. Dort, in den stillen Stunden der Abenddämmerung, ertönen zunächst die melancholischen Trompetenrufe der Kraniche. Dann tauchen sie über den Wipfeln der Bäume auf, ziehen ihre majestätischen Kreise und landen schließlich im seichten Wasser.

Die großen Schreitvögel haben dort ihre gut versteckten Schlafplätze. Mittlerweile ziehen etwa 60 bis 80 verpaarte Kraniche im Müritz-Nationalpark ihre Jungen groß, die Gelege sind ebenfalls gut in den Sümpfen verborgen. Umso wichtiger ist es, sich den schönen Vögeln sehr vorsichtig und langsam zu nähern, da sie sehr störanfällig sind. Mittlerweile gibt es den größten Bestand an Kranich-Bruten in Mecklenburg-Vorpommern. Auch durchziehende Kraniche lassen sich hier gerne zur Rast nieder, manchmal versammeln sich bis zu 9.000 Exemplare! Ein großer Erfolg für ein Bundesland, das sich nun mit dem Titel „Kranich-Hotspot“ schmücken kann.

Beitragsbild: Dornenwolf (Lizenz: CC BY-SA 2.0)

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