Die Kraniche in Groß Mohrdorf, Mecklenburg-Vorpommern, sind eine Attraktion, die sich im Herbst besonders gut bewundern lässt. Der Ort bietet verschiedene Beobachtungsmöglichkeiten, darunter das moderne Kranorama.
In Deutschland brüten derzeit etwa 9.000 Kranichpaare. Die majestätischen Vögel mit den langen Hälsen kommen im Februar aus ihren Winterquartieren in der spanischen Extremadura zurück und lassen sich im März und April bei der Balz beobachten. Dabei führen sie die fantastischsten Tänze auf, springen in die Luft, schlagen mit den Flügeln oder laufen im Zickzack. Es ist auch nicht unüblich, kleine Gegenstände in die Höhe zu werfen.
Kraniche in Groß Mohrdorf: Futter- und Sammelplatz
Für den Wegzug in die Winterquartiere treffen sich die Kraniche zunächst auf zentralen Sammelplätzen. Zuerst treffen natürlich die lokalen Brutvögel ein, doch nach und nach kommen auch Gruppen aus weiter entfernten Brutgebieten hinzu. Während dieser Zeit des Sammelns und Wartens lassen sich auch die Kraniche in Groß Mohrdorf besonders gut beobachten. Vor allem die abendlichen Einflüge in die Schlafplätze und das morgendliche Eintreffen am Futterplatz sind unvergessliche Naturspektakel.
In der Region wird besonders viel Getreide und Mais angebaut. Auf den abgeernteten Feldern suchen die Kraniche am liebsten nach Nahrung. In Groß Mohrdorf gibt es zusätzlich so genannte Ablenkungsfütterungen, um landwirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Ende November beginnt dann schließlich der gemeinsame Flug in den Süden.
Kraniche in Groß Mohrdorf: Beobachtungsmöglichkeiten
Der beste erste Anlaufpunkt ist das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf selbst. Dort bekommt ihr viele spannende Infos über das Leben der Tiere und ihre aktuellen Aufenthaltsorte in der Region. Der Eintritt ist frei und es gibt drei Verstecke speziell für Fotografen. Im September und Oktober ist die Einrichtung täglich von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet.
Nicht weit entfernt liegt der Günzer See mit dem 2015 eröffneten Kranorama. Dabei handelt es sich um eine moderne, barrierefreie Beobachtungsstation. Sie bietet euch einen guten Blick über die Günzer Seewiesen. Schon auf dem Weg vom Parkplatz zum Kranorama könnt ihr anhand von Schautafeln den Weg der Vögel von Deutschland bis nach Spanien nachvollziehen. Auch hier ist der Eintritt frei, bei Gruppen ab 8 Personen zahlt jedes Mitglied zwei Euro. Fotografen mit Stativ und einer Brennweite über 300mm beteiligen sich mit je 5 Euro an den Kosten für das Kranichfutter.
Eine dritte Möglichkeit bietet eine beliebte Beobachtungshütte auf dem Deich nordwestlich von Bisdorf. Dort lassen sich überfliegende und am Schlafplatz eintreffende Kraniche besonders gut beobachten. Um die Hütte zu erreichen, biegt ihr in Bisdorf in nördlicher Richtung auf den Kranichweg ab.
Bei fliegenden Kranichen ist es oft gar nicht so einfach, sie von anderen Zugvögeln (wie zum Beispiel Gänsen) zu unterscheiden. Das folgende Video zeigt euch, wie es geht: