Das Naturschutzgebiet „Krickenbecker Seen und Kleiner De Wittsee“ liegt in Nordrhein-Westfalen. Mit seinen zahlreichen Wasserflächen ist es ein wunderbarer Lebensraum für verschiedenste Vögel. Uns Menschen bietet es idyllische Wanderwege und viele Beobachtungspunkte, um die Vogelwelt der Seen aus nächster Nähe zu erleben.
Vom Niedermoor zum Vogelparadies
Bereits 1938 wurde die Seenlandschaft zum Naturschutzgebiet erklärt. Das lag vor allem daran, dass die Gewässer sehr nährstoffreich waren und damit zahlreiche Vögel anlockten. Dabei sind die vier Krickenbecker Seen nicht einmal natürlich entstanden. Sie wurden erst in der Neuzeit bei der Austorfung eines Niedermoorgebietes geschaffen und liegen heute wie ein Kleeblatt rund um das Schloss Krickenbeck. Sie heißen Glabbacher Bruch, Hinsbecker Bruch, Schrolik(see) und Poelvennsee.
Der Fluss Nette verbindet die vier ehemaligen Torfstiche mit dem De Wittsee. Auch er entstand auf künstlichem Wege, als im 17. Jahrhundert erneut Torf abgebaut und das Wasser der Nette angestaut wurde. Ein alter Bahndamm durchzieht den De Wittsee und wird heute als beliebter Rad- und Wanderweg genutzt. Er teilt die Wasserfläche in den Großen und den Kleinen De Wittsee. Am großen See, nördlich des Damms, gibt es in den Sommermonaten immer ein großes Badevergnügen, ihr könnt dort außerdem segeln und Kanu fahren. Im Süden geht es dagegen ruhiger zu. Der kleine See gehört schließlich zum Naturschutzgebiet. Hierher kommen die verschiedensten Wasservögel, um zu rasten oder still und heimlich zu brüten.
Die Krickenbecker Seen
Der Glabbacher und der Hinsbecker Bruch sind die größten unter den Krickenbecker Seen. Zwischen ihnen verläuft ein Damm, auf dem ihr entlangwandern und tolle Ausblicke über die Seenlandschaft genießen könnt. In den dichten Schilfgürteln verbergen sich verschiedene Vogelarten und der Winter ist die Spitzenzeit für die Beobachtung von Gänsen. Teilweise wurden bereits mehr als 1.000 Tiere gezählt. Graugänse gehören schon fest zum Inventar, im Frühling und Herbst rasten auch Bläss- und Saatgänse auf den Seen.
Am Ende des Dammes erreicht ihr das Infozentrum Krickenbecker Seen. Hier gibt es neben verschiedenen Ausstellungen einen Aussichtssteg mit Blick auf den Hinsbecker Bruch. Ferngas nicht vergessen!
Rund um die Krickenbecker Seen gibt es verschiedene, farbig gekennzeichnete Wanderwege, die ihr zu Fuß oder mit dem Rad entdecken könnt. Dabei werden euch immer wieder Krick-, Tafel-, Schnatter-, Reiher- und auch Löffelenten ins Auge fallen. Häufige Gäste sind auch Haubentaucher sowie Bläss- und Teichhühner.
In der Nähe der Leuther Mühle findet ihr eine ganz besondere Wasserfläche mit Beobachtungshütte. Auf der so genannten „Rohrdommelfläche“ lassen sich mit etwas Glück brütende Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Rohrammern und Zwergtaucher beobachten. Der Name des Gewässers rührt von dem Wunsch her, bald auch die scheuen „Moorochsen“ im Gebiet begrüßen zu können.
Beobachtungen am Kleinen De Wittsee
Die reizvolle Kombination verschiedener Lebensräume findet ihr auch am Kleinen De Wittsee. Das nährstoffreiche Wasser ist von Röhricht, Weidengebüschen, feuchten Grünflächen, Bruchwäldern und anderen Strukturen umgeben. Hier fühlen sich nicht nur Vögel, sondern ach eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten wohl. Ein längerer Aufenthalt lohnt sich also allemal!
Zu den wichtigsten Vogelarten im Gebiet gehören Wespenbussard, Schwarzspecht, Nachtigall, Blaukehlchen, Zwerg- und Gänsesäger, Tüpfelsumpfhuhn, Grünschenkel, Teichrohrsänger, Eisvogel, Baumfalke und einige mehr.
Noch nicht genug erlebt?
Wer genug Vögel beobachtet hat, kann sich zum Beispiel dem Schloss Krickenbeck zuwenden. Allerdings kann die Schlossanlage selbst meist nicht besichtigt werden. Vom Aussichtsturm auf dem Taubenberg (einen Kilometer entfernt) habt ihr aber einen tollen Blick auf das Gemäuer. Besonders mit dem bunten Laub des Herbstes ist dieser Blick reizvoll.
Auch die Leuther Mühle ist einen Besuch wert. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat noch ein funktionstüchtiges Mahlwerk mit Wasserrad zu bieten. Wenn ihr den längeren Wanderweg (Naturerlebnisweg) um die Krickenbecker Seen in Angriff nehmt, kommt ihr automatisch an der Mühle vorbei.
Ebenfalls ein schöner Ausgangspunkt für die Wanderungen ist der NABU Naturschutzhof. Vor allem die große Außenfläche ist empfehlenswert. Dort gibt es für Groß und Klein viel über naturnahe Landnutzung und eine bunte Gartengestaltung zu lernen. Der Eintritt ist frei, Spenden sehr erwünscht.
Foto: Clemens Vasters (Lizenz: CC BY 2.0)
2 Comments
E sind die Krickenbecker Seen. Einen kleinen Berg gibt es zwar auch aber das macht die Seen nicht zu den Krickenberger Seen:)
Ohje, was ist denn da passiert! Danke für den Hinweis! 🙂