Die Lüneburger Heide ist mit ihren malerischen Landschaften eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Hier fühlen sich Birkhühner und andere seltene Vogelarten wohl.
Ein Gebiet mit bewegter Geschichte
Einst war das Gebiet der heutigen Lüneburger Heide nur eines von vielen, denn bis ins 19. Jahrhundert hinein bedeckte die zähe Heide weite Teile Norddeutschlands. Doch heute bildet die historische Kulturlandschaft Lüneburger Heide den größten Restbestand dieser vergangenen Ära.
Schon in der Jungsteinzeit rodeten erste Bauern den dichten Wald und betrieben auf den neuen Flächen Ackerbau. War ein Stück Boden seiner Nährstoffe beraubt, überließen es die Bauern der Natur, denn Dünger gab es natürlich noch nicht. Auf diesen ausgelaugten Flächen breitete sich die Besenheide aus und bestimmte nach und nach das Landschaftsbild. Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sie sich so weit ausgedehnt wie noch nie. Doch im 19. Jahrhundert kamen australische Produkte nach Europa, so dass sich die Landwirtschaft in der Heide nicht mehr lohnte. Viele Bauern gaben ihr Land auf und der Wald eroberte es zurück.
Doch für die Lüneburger Heide setzte sich der Verein Naturschutzpark (Gründung 1909) ein, so dass die Heideflächen bis heute erhalten blieben. Allerdings bleibt die Heidelandschaft nur durch ständige Pflegemaßnahmen bestehen, da sie sonst verbuschen würde.
Vogelarten in der Lüneburger Heide
Die Mischung aus Heide-, Geest- und Waldlandschaft zieht viele verschiedene Vogelarten an. Besonders beliebt und begehrt sind die Birkhühner. Ihre Balzgesänge erklingen im Frühling, vor allem früh morgens, über der hügeligen Landschaft. Grundsätzlich ist das Frühjahr eine sehr gute Zeit für die Vogelbeobachtung in der Lüneburger Heide. Von Ende März bis Anfang Juni sind noch nicht so viele menschliche Besucher da, dafür kommen jedoch die Zugvögel zurück. Manche Gäste, etwa die Ringdrossel, nutzen die Heide auch nur als Rastplatz.
Zu den Brutvögeln gehören Steinschmätzer, Baumpieper, Heidelerche, Neuntöter, Pirol, Waldwasserläufer, Kranich, Rotmilan, Baumfalke und Waldschnepfe. Letztere balzen in der Dämmerung über den Baumkronen. Auch Krickenten, Turteltauben und Ziegenmelker nutzen die Heide als Brutplatz. In den Wäldern finden sich Grün-, schwarz-, Mittel- und Kleinspecht sowie der Wendehals. Ab Februar werden die Eulenarten (Raufuß- und Sperlingskauz) wieder aktiver und lassen ihre Rufe durch den Wald tönen.
Tipps für die Beobachtung
Ganz wichtig ist, dass ihr die Wege durch das Naturschutzgebiet nicht verlasst. Sie sind meist unbefestigt, aber sehr gut begehbar und teilweise auch für Radfahrer geeignet. An allen Parkplätzen rund um das Gebiet stehen außerdem Heide-Kutschen, die euch ein ganz besonderes Naturerlebnis bescheren.
Eure Wanderung startet ihr am besten am südlichen Rand des Ortes Undeloh. Dort findet ihr auch einen großen, kostengünstigen Parkplatz. Es gibt Rundwege von unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit. Für den Anfang bietet sich zum Beispiel eine sechs Kilometer lange Tour durch das Radenbachtal an.
Wollt ihr noch mehr Natur erleben? Am Südrand des Naturschutzgebietes befindet sich das Pietzmoor. Ein vier Kiloneter langer Weg führt euch auf Bohlenwegen durch das alte Moor. Hier halten sich Arten wie der Große Brachvogel, Steinschmätzer, Waldwasserläufer, Kranich und Baumfalke auf.
1 Comment
Für den Ort Undeloh kann ich noch den Fichtenkreuzschnabel, Grünfink, Singdrossel, als Zugvögel haben auch Grünlinge mal kurz bei mir im Garten Rast gemacht, ebenso auch Stare. Außerdem kommen diverse Meisenarten, Dompfaff, Buchfinken, Rotkehlchen, Amseln, Feldsperlinge, Ringeltauben, Kolkraben und Krähen bezeugen. 🤓😊