Marburg an der Lahn hat neben vielen historischen Bauwerken auch eine reiche Vogelwelt zu bieten. Vor allem der Kranichzug lässt sich hier hervorragend beobachten.
Marburgs ereignisreiche Geschichte begann bereits im 11. Jahrhundert. Damals wurde auf einer Anhöhe die Burg, die heute als Marburger Schloss bekannt ist, gegründet. Sie thront über der fachwerkreichen Altstadt, die von den Marburgern „Oberstadt“ genannt wird. Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind die ab 1235 erbaute Elisabethkirche (im Mittelalter eine sehr bedeutende Pilgerstätte) und die 1527 gegründete Universität.
https://www.youtube.com/watch?v=Y9os07YWj1Q
Sehr malerisch in einem Tal gelegen und von bewaldeten Anhöhen wie dem „Marburger Rücken“ umgeben, ist Marburg ein tolles Ausflugsziel. Im Umland finden sich teilweise noch traditionelle Streuobstwiesen mit zahlreichen Hecken sowie Kiesgruben, an denen sich viele Wasservögel aufhalten. Die Lahn durchfließt den Ort in fast exakter Nord-Süd-Ausrichtung und ist deshalb eine ideale Leitlinie für den Vogelzug.
Kraniche und Co: Zugvögel in Marburg
Vor allem die Kraniche orientieren sich an dem Fluss. Ihren spektakuläreren Durchzug kann man im Oktober und November besonders gut beobachten und – etwas weniger ausgeprägt – auch Ende Februar und Anfang März. Gerade an kalten, klaren Herbsttagen ziehen die „Vögel des Glücks“ in scheinbar endlosen Formationen über die Universitätsstadt. Die besten Beobachtungen kann man dann am Nachmittag und in den Abendstunden machen. Ein besonders guter Platz dafür ist zum Beispiel die Erhebung namens „Hasenkopf“ im Stadtteil Ockershausen.
Auch viele andere Zugvögel geben sich in Marburg ein Stelldichein, immerhin liegt die Stadt zentral im Zugkorridor über Mitteleuropa. An klaren Tagen sind zum Beispiel regelmäßig Wespenbussarde, Schwarzstörche, Heidelerchen und andere Arten am Himmel sichtbar. Bei eher ungemütlichem Wetter lässt sich so mancher Zugvogel auch zur Rast nieder, um auf bessere Bedingungen zu warten. Im November zeigen sich unter anderem Rot– und Wacholderdrosseln. Traditionell rasten einige Mornellregenpfeifer auf den Stoppelfeldern der Schröcker Anhöhe. Die arktischen Regenpfeifer erwischt man am ehesten morgens oder abends, um die Monatswende von August und September.
Brutvögel in Marburg
Die Brutvogelwelt Marburgs hat ebenfalls einiges zu bieten. Schon im Februar beginnen Kolkraben und Uhus in den umliegenden Wäldern mit der Balz. Ab März kann man abends auf den Streuobstwiesen die Rufe der Steinkäuze hören, im April gesellen sich dann auch Wendehälse und Gartenrotschwänze dazu. An der Lahn und ihren Nebenflüssen brüten häufig Wasseramseln und Gebirgsstelzen. Und auf den Feldern des Amöneburger Beckens nisten Rebhühner und Feldlerchen. Im August und September sind sie außerdem ein beliebter Rastplatz für Brachpieper, Steinschmätzer, Wiesenschafstelzen und Heidelerchen. Darüber hinaus brüten Rot– und Schwarzmilane sowie Turmfalken in der Umgebung und haben hier ihre Jagdgebiete.