Als Mauser bezeichnet man bei Vögeln den Gefiederwechsel. So, wie sich bei Hund und Katze das Fell ständig erneuert, tauschen auch Vögel ihre Federn aus. Nach einer gewissen Zeit ist das Federkleid abgenutzt und neue, frische Federn ersetzen die alten.
Wann ist es Zeit für die Mauser?
Für den Beginn einer Mauser sind die körpereigenen Hormone der Vögel verantwortlich. Diese werden aufgrund von äußeren Einflüssen wie Temperatur, Nahrungssituation und Lichtmenge ausgeschüttet. Bei den meisten Vögel erfolgt die Mauser im Zyklus der Jahreszeiten, also einmal im Sommer und einmal im Winter. Dann kann man die unterschiedlichen Kleider, also das Prachtkleid im Sommer und das Schlicht- beziehungsweise Ruhekleid im Winter betrachten.
Manche Vögel versammeln sich an Mauserplätzen, um den Federwechsel gemeinsam zu durchlaufen. Andere bevorzugen es, sich allein zu mausern. Aufgrund dieser und weiterer Unterschiede zwischen den verschiedenen Mausern werden charakteristische Mauserarten voneinander abgegrenzt.
Die Vollmauser
Bei einer Vollmauser wechselt der Vogel sowohl das Groß- als auch das Kleingefieder. Das macht ihn angreifbar, denn er verliert für einen kurzen Zeitraum die Fähigkeit zu fliegen. Vögel, die sich in einer Vollmauserung befinden, bilden häufig Gruppen, um vor Angreifern geschützt zu sein. Dies ist unter anderem bei Entenvögeln zu beobachten.
Der Vorteil eines solchen Gefiederwechsels ist, dass die Federn nahezu immer in einem sehr guten Zustand sind. Außerdem ist die Mauser schnell vorbei. Jedoch kostet der Vorgang viel Kraft und Mineralstoffe.
Teilmauser
Wie der Name schon sagt, wird bei der Teilmauser nicht das gesamte Gefieder ersetzt. Die Vögel bleiben also in den meisten Fällen flugfähig. Außerdem ist die Mauser nicht so kräftezehrend. Dafür erstreckt sie sich über einen längeren Zeitraum: Bei Greifvögeln kann die Teilmauser mehrere Jahre dauern.
Mausern bei kranken Vögeln
Manchmal weist eine Mauser auf eine Krankheit hin, an der Vögel leiden. Schuld an einer solchen unnatürlichen Mauser sind zum Beispiel Federmilben oder Hormonstörungen, die durch Pestizide entstehen können. Auch großer Stress führt immer wieder dazu, dass Vögel ihre Federn abwerfen: Diesen Vorgang nennt man auch Schockmauser. Ändert sich die Temperatur unerwarteter Weise stark oder treten andere Externe Faktoren auf, reagieren vor allem Singvögel häufig mit einer Stockmauser. Dabei fallen Federn im Kopf- und Halsbereich aus, die erst nach der nächsten natürlichen Mauser wieder ersetzt werden können.