Wiederansiedelung am Steinhuder Meer
Die Enten sollen nicht irgendwo wieder heimisch werden, sondern am Steinhuder Meer, dem größten See Niedersachsens. Und dort haben sie reichlich Platz, um sich auszubreiten: Mehr als 200 Gewässer umfasst das Gebiet insgesamt. Da ist es unmöglich, jeder Ente auf den Fersen zu bleiben. Die Tiere sind durch gelbe Ringe mit schwarzer Aufschrift gekennzeichnet und lassen sich so zumindest teilweise verfolgen. Eine erste erfolgreiche Brut gab es 2015, seitdem beobachten die Mitarbeiter pro Jahr mindestens eine Ente mit Jungen. Die Weibchen ziehen sich mit ihren Jungen so weit wie möglich zurück, viele suchen Hochmoorgewässer auf. Es ist also durchaus möglich, dass nicht alle Bruten registriert werden.
Moorenten auf Abwegen
Einmal in die Freiheit entlassen, können die Moorenten natürlich tun, wonach ihnen der Sinn steht. Nicht alle von ihnen bleiben am Steinhuder Meer. Zwei Exemplare wurden zum Beispiel in Südfrankreich gesehen. Andere Tiere zieht es in die Niederlande oder nach Großbritannien. Vor allem der Erpel mit dem Ring C1 hat eine besondere Vorliebe für das Königreich. 2016 freigelassen, tauchte er im Winter 2017 in der Grafschaft Berkshire auf. Nur 13 Tage später schwamm er plötzlich wieder im Steinhuder Meer.
Die Moorenten, die im Projektgebiet bleiben, scheinen sich gut zurechtzufinden. Die Mitarbeiter beobachten, dass die Jüngeren sich ihren erfahrenen Artgenossen anschließen. Das ist vor allem im Winter wichtig, denn so lernen die jungen Enten, wo sie eisfreie Gewässer und Nahrung finden.
Bisher wurden gut 700 Moorenten ausgewildert und die Mitarbeiter sind auf Meldungen angewiesen, die zeigen, wie die Tiere sich verhalten und wohin sie fliegen. Wenn ihr also eine Moorente mit gelbem Ring seht, könnt ihr das der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e.V.) melden.
Foto: Imran Shah ( CC BY-SA 2.0 )