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Hotspot am Fluss: Der Nationalpark Unteres Odertal

Hotspot am Fluss: Der Nationalpark Unteres Odertal

Der Nationalpark Unteres Odertal ist ein Großschutzgebiet und erstreckt sich von der Uckermark im Bundesland Brandenburg bis nach Polen. Auf einer Länge von mehr als 60 Kilometern wird hier eine Flussaue mit ihren sich ständig verändernden Lebensräumen geschützt.

Lebensräume

Im Unteren Odertal bestimmt der Fluss die Landschaft und formt sie immer wieder neu. Die weitläufigen Auen werden regelmäßig überflutet, Feuchtwiesen wechseln sich mit blühendem Grünland ab. Im 20. Jahrhundert legte man so genannte Polderwiesen an, die im Sinne des Hochwasserschutzes immer wieder voll laufen und so neue, flache Gewässer bilden. An den Hängen der Flussniederung finden sich Reste des ursprünglichen Auwaldes, daneben naturnahe Laubmischwälder. Auf den verwunschenen Nebenarmen des Flusses wachsen Seerosen und Schwimmfarn. Außerdem bilden Moore und Sümpfe einen weiteren Lebensraumtyp im Nationalpark.

Vogelwelt

Mit seinen großen Wasserflächen und Feuchtwiesen ist der Nationalpark Unteres Odertal ein wichtiger Treffpunkt für Zugvögel. Jeweils im Frühling und Herbst ziehen daher etwa 200.000 Wasservögel durch die Oderniederung! Dazu gehören vor allem Blässgänse, Saatgänse, Stock-, Pfeif-, Krick– und Spießenten.

Insgesamt hielten sich bereits 284 verschiedene Vogelarten im Nationalpark auf, 145 von ihnen sind Brutvögel. Zu den selteneren Bewohnern gehört zum Beispiel der Seggenrohrsänger, der hier sein letztes Rückzugsgebiet in ganz Deutschland hat. Der scheue Wachtelkönig ist mit rund 200 rufenden Männchen vertreten. Im Wald der Talränder brüten See– und Schreiadler sowie Kraniche und die heimlichen Schwarzstörche. An den Gewässern geht der schillernde Eisvogel auf die Jagd. Im Trockenrasen ist ab April der Wiedehopf zu hören, gemeinsam mit Heidelerche und Neuntöter.

Beobachtungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Nationalpark zu erleben: zu Fuß, auf dem Fahrrad, per Kanu oder auf einer Kremserfahrt. Gerade die geführten Kanuwanderungen im Sommer sind ein ganz besonderes Erlebnis. Wer hingegen lieber die Wanderschuhe schnüren will, kann sich aus verschiedenen Wanderwegen und Erlebnispfaden die ideale Route zusammenstellen. Der „Weg der Augenblicke“ führt zum Beispiel durch die Quellwälder und Auenlandschaften im südlichen Odertal und lohnt sich vor allem zur Zugzeit, weil er einen guten Blick auf die Rastflächen der Vögel bietet.

Im Oktober kommen alljährlich etwa 15.000 Kraniche zu ihren Schlafplätzen im nördlichen Odertal. Der Nationalpark veranstaltet in dieser Zeit eine Kranichwoche (02. bis 11. Oktober 2020) mit zahlreichen Veranstaltungen, Exkursionen und Kanutouren.

Foto: GentsBilder (CC BY-SA 4.0)

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