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Allgemein Vogelwelt

Corona: Stadttaube in Not!

Corona: Stadttaube in Not!

Der Ruf der „gewöhnlichen“ Stadttaube ist kein besonders guter. Viele Menschen verbinden mit ihr einen Krankheitsüberträger, sie sei eine „Luftratte“ und Plage. Nun braucht der unbeliebte Vogel unsere Hilfe!

Ohne Gastronomie fehlt eine Futterquelle

Die städtischen Tauben haben es aktuell bei der Futtersuche schwer. Das liegt nicht nur an der klirrenden Kälte und dem Schnee, sondern vor allem an Corona. Der Lockdown nimmt den Tieren eine sichere Futterquelle. Sie haben sich daran gewöhnt, das ganze Jahr über von heruntergefallenen Essensresten oder Abfällen der Gastronomie zu leben. Tauben sind vollständig von uns Menschen abhängig. Da aktuell jedoch Imbissbuden, Restaurants und Cafés ihre Türen schließen mussten, fehlt es den Tieren an Nahrung.

Stadttauben füttern: Jetzt also doch?

In einigen Städten wie Hamburg oder Stuttgart ist das Füttern von Tauben verboten. Hier zahlt ihr bei einem Verstoß bis zu 5000 €. Ähnlich ist das in Köln, Dortmund und München, wo die Strafe etwas geringer ausfällt. Eine einheitliche Regelung gibt es in Deutschland nicht. Informationen zu der korrekten Fütterung von Tauben findet ihr im Artikel von focus.de.

In den letzten Wochen kam es vermehrt zu Meldungen von verhungerten Tauben. Aufgrund der Situation fordern Tierschützer die Organisation von kontrollierten „Notfütterungen“. Die Stadt Nürnberg geht dabei mit gutem Beispiel voran. Sie hat einem Tierschutzverein eine Ausnahmegenehmigung erteilt, mit der nun ehrenamtliche Helfer die Tauben füttern dürfen. An sechs verschiedenen Plätzen verteilen sie artgerechtes Körnerfutter. Die Erlaubnis gilt zunächst für drei Monate, jedoch besteht das allgemeine Futterverbot weiterhin. Andere Städte zogen bereits nach.

Taubenschläge als längerfristige Lösung

In einigen Städten existieren sie schon: Taubenschläge. Diese speziell für Tauben eingerichteten Plätze machen eine Kontrolle der Population und ein gezieltes Füttern möglich. Indem übrige Nistplätze unzugänglich gemacht werden, gewöhnen sich die Tiere daran, nur noch in den Taubenschlägen zu brüten. So können die Tiere aus den Innenstädten geholt werden. Die Stadt Berlin hat zusätzlich öffentliche Fütterungsplätze errichtet, wo Spaziergänger die Tauben artgerecht füttern dürfen.

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