Radwandern in der Oberlausitz: Der Seeadlerrundweg

Länge

ca. 88 Kilometer

Dauer

2 bis 4 Tage

Schwierigkeitsgrad

mittel

Beobachtungszeitraum

ganzjährig

Ausrüstung

Fahrradausrüstung, Fernglas (z.B. sektor DS 8×42 compact+ von Eschenbach), Bestimmungsbuch

In Sachsen gibt es zwar nur ein UNESCO-Biosphärenreservat, aber das hat es dafür richtig in sich. Die „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ liegt zwischen Bautzen, Hoyerswerda und Niesky. Das Reservat umfasst eine Fläche von über 30.000 Hektar, ist dabei aber nur relativ dünn besiedelt. Ruhe und Erholung sind also garantiert. An den über 1.000 Teichen im Gebiet tummeln sich zahlreiche Wasservögel und auch die Wälder und Wiesen der alten Kulturlandschaft locken so manche seltene Art an. Durch dieses Mosaik der verschiedenen Lebensräume ist die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ganzjährig eine Reise wert.

Auf den Spuren von Seeadler und Co.

Eine ganz besondere Möglichkeit, das Gebiet zu erkunden, bietet der Seeadlerrundweg. Er leitet euch über 13 Stationen zu den schönsten Punkten des Biosphärenreservats. Lebensräume seltener Arten und Aussichtspunkte an den zahlreichen Teichen gehören genau so dazu wie Kulturdenkmäler, romantische Dörfer und kleine Schlösser. Entlang der Strecke werdet ihr immer wieder zum Verweilen eingeladen und könnt diese Pausen wunderbar zur Vogelbeobachtung nutzen. Neben dem majestätischen Seeadler, den man ganzjährig beobachten kann, leben noch viele andere Arten in der reizvollen Landschaft.

Allgemeine Tipps

Für eine Radtour eignen sich die Monate Mai und Juni besonders. Dann könnt ihr eine Menge Brutvogelarten beobachten und gleichzeitig die Natur in ihrer ganzen Schönheit erleben.

Der Seeadlerrundweg eignet sich sowohl für erfahrene Radler als auch für Anfänger und Familien mit Kindern. Er ist angenehm zu fahren und enthält keine nennenswerten Steigungen. Besonders reizvoll: der Untergrund ändert sich mit den Landschaften, durch die ihr fahrt. Mal ist es ein asphaltierter Weg, dann wieder ein Sandweg in den Dünen der Heide oder feuchter Waldboden. Die Fahrt kann an jedem Punkt des Rundweges beginnen, empfehlenswert ist aber zum Beispiel Wartha als Startpunkt. Dort befindet sich das Biosphärenreservatszentrum, wo ihr nützliche Tipps und Anregungen für eure Tour bekommt.

Die Strecke ist durchaus an einem Tag zu schaffen. Wenn ihr euch aber richtig Zeit lassen wollt, um zum Beispiel die Hotspots und Aussichtspunkte richtig zu nutzen, solltet ihr eure Tour in mehrere Etappen aufteilen. In der Region finden sich viele Biosphärenwirte mit Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Stationen und ihre Vogelarten

In Wartha könnt ihr bereits Weißstörche und Kraniche beobachten. Von dort geht es weiter zur Station Weigersdorfer Höhe. Die offene Hügellandschaft mit angrenzenden Wäldern beherbergt Fischadler, Neuntöter und Braunkehlchen.

Die nächste Station bildet der 80 Hektar große Tauerwiesenteich. In den nah gelegenen Bäumen halten sich oft Seeadler auf. Davon abgesehen könnten euch hier Rohrdommel, Silberreiher, Kranich, Wasserralle, Flussseeschwalbe, Eisvogel und Drosselrohrsänger begegnen. Vorbei am Ort Mücka führt der Weg zur Station Krebaer Schöpsaue. Dort kommen neben Turmfalke und Feldlerche auch verschiedene Schmetterlinge vor.

Die nächste Station ist wieder ein Gewässer, der Sumperteich. Dort habt ihr unter anderem Chancen auf Seeadler und Beutelmeisen. An der Station Spreebrücke Uhyst treffen Seeadlerradweg und Spreeradweg aufeinander. Achtet hier auf Stockenten und Fischotter. In Uhyst (Ortsteil von Boxberg) könnt ihr eine längere Pause machen und zum Beispiel das Neue Schloss mit Barockgarten besichtigen. Wie die nächste Station (Raudener Kranichwiese) schon vermuten lässt, könnt ihr dort neben Seeadlern und Baumfalken vor allem Kraniche sehen. Gerade zur Reisezeit ist dies ein günstiger Beobachtungspunkt.

Weiter geht es zur Station Driewitzer Heide, wo in Gesellschaft interessanter Schmetterlinge und Insekten auch Weißstörche und Neuntöter leben. Wer nach der Station Kleine Spree Kolbitz (Weißstorch, Neuntöter, Reiherente) müde ist, kann in Lohsa oder Radibor Pause machen. An der Station Wochusteich befindet sich ein Rastplatz, der wie für Vogelbeobachter gemacht ist. Kranich, Rohrdommel, Graugans, Seeadler, Grau- und Silberreiher sowie Drosselrohrsänger kommen euch hier gut vor das Fernglas.

Noch drei Stationen! Der Jetschebarer Weg wartet noch einmal mit Mäusebussard, Braunkehlchen und Feldlerche auf. Die vorletzte Station heißt Roter Lug. Dieser beherbergt in seinen üppigen Schilfbeständen Rohrdommeln, Rohrweihen und Schilfrohrsänger. An der letzten Station (Lukasteich) könnt ihr noch einmal die Schönheit der Teichgruppen in euch aufnehmen und dabei Haubentaucher, Schellenten und Drosselrohrsänger beobachten.