Der Rotmilan ist in Deutschland weit verbreitet und zählt hier durch sein auffälliges Äußeres zu den bekanntesten Greifvögeln. Besonders dank seines tief gegabelten Schwanzes ist der Rotmilan von Einsteigern in die Vogelbeobachtung sehr leicht zu erkennen. Daher nennt man ihn volkstümlich auch gern Gabelweihe – neben seinen anderen Bezeichnungen wie Königsweihe oder Roter Milan.
Aussehen
Mit seiner Länge von 60 bis 66 cm ist der Rotmilan deutlich größer als ein Mäusebussard. Aber auch seinen engsten Verwandten, den Schwarzmilan, überragt er in der Regel um einige Zentimeter. Er hat ausgesprochen lange Flügel, die bei einem ausgewachsenen Vögel eine Spannweite von bis zu 1,95 m erreichen können. Das Gefieder des Rotmilans weist eine kontrasteiche Färbung auf. Sein Kopf ist hellgrau, sein Körpergefieder rotbraun mit hellen, ockerfarbenen Säumen der Deckfedern. Im Flug fallen darüber hinaus die hellen Flügelfedern an der Unterseite auf, die dem Schwarzmilan fehlen. Sein kräftiger Hackenschnabel ist im Ansatz gelb und verläuft bis zur stark gebogenen Spitze in ein Schwarz-grau.
Vorkommen
Im Gegensatz zum Schwarzmilan ist der Rotmilan weniger an Gewässer gebunden, da er den Fischen oft kleine Säugetiere, Vögel, Aas oder größere kranke Tier als Beute vorzieht. Der Rotmilan lebt in offener, abwechslungsreicher Landschaft mit Feldern, Wiesen und kleineren oder größeren Waldbeständen. Seinen Horst hat er auf hohen Bäumen, wo er zwischen April und Juni brütet. Als Kurz- und Mittelstreckenzieher überwintert der Rotmilan meist im Mittelmeerraum.
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