Vogelbeobachter sehen die Schleiereule, eine sehr empfindliche Vogelart, meist nachts, denn tagsüber ruht sie versteckt in Türmen, Baumhöhlen oder Felsspalten. Dennoch ist die Schleiereule eine äußerst elegante Eulenart, die von passionierten Vogelbeobachtern geschätzt wird.
Aussehen
Die Schleiereule kann leicht an ihren schwarzen Augen und ihrem herzförmigen Gesichtsschleier erkannt werden. Davon abgesehen ist sie eine langflügelige und langbeinige Eule (jedoch mit kurzem Schwanz), mit einer Flügelspanne von bis zu 85 Zentimetern und etwa der Größe einer Waldohreule. Die Weibchen sind etwas größer als die männlichen Schleiereulen, unterscheiden sich ansonsten jedoch nicht in ihrem Aussehen. Das Bauchgefieder ist sehr hell, teilweise sogar rein weiß. Die Oberseite und die Flügel sind dunkler, rangieren zwischen goldgelb bis zu rostrot – je nach Unterart. Der bereits erwähnte herzförmige Gesichtsschleier ist ebenso wie das Bauchgefieder recht hell, teilweise sogar weiß. Der hellgelbe Schnabel ist im Schleier kaum sichtbar.
Vorkommen
Die Schleiereule ist ein Kulturfolger, das heißt sie lebt in unmittelbarer Nähe zu menschlichen Behausungen. Das hängt damit zusammen, dass sie zumeist in Scheunen oder Kirchtürmen nistet und bei ihrer nächtlichen Jagd auf Feldmäuse auf großflächige Wiesen, wie zum Beispiel Agrarflächen angewiesen ist. Die Schleiereule ist ein Standvogel mit sehr ausgeprägter Ortsbindung, was bei Einbrüchen in der Feldmauspopulation oder bei harten Wintern sogar zum Aussterben der regionalen Schleiereulen-Population führen kann.
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