An einem Frühlingsmorgen im Wald oder Garten ist es besonders schön: das muntere Zwitschern, Tschilpen, Flöten und Tirilieren der verschiedenen Singvögel. Doch wie erzeugen die gefiederten Sänger eigentlich ihre Töne und welche Vögel gehören zu der Unterordnung der Sperlingsvögel?
Welche Vögel gehören zu den Singvögeln?
Etwa 5.000 Vogelarten gehören in die Unterordnung der Singvögel. Dabei kommt aber längst nicht aus allen Schnäbeln liebliches Gezwitscher. Der Kolkrabe gehört beispielsweise auch zu den Singvögeln und ist ihr größter Vertreter. Der kleinste Singvogel Europas ist das Wintergoldhähnchen. Ebenfalls klein und mit einem unüberhörbaren Organ ausgestattet ist der Zaunkönig. Das größte Repertoire an Strophen und Melodien wiederum hat die Nachtigall, die ja für ihren betörenden nächtlichen Gesang bekannt ist.
Warum trällern Singvögel?
Vögel singen meist aus zwei Gründen: Zum einen wollen sie mit Hilfe des Gesangs einen Brutpartner anlocken. Zum anderen dient das Singen auch der Verteidigung des Reviers. Eine singende Amsel will in den meisten Fällen sagen: „Das ist mein Garten, hier brüte ich!“ In beiden Fällen wollen die Vögel natürlich weithin gehört werden, damit die Botschaft alle potenziellen Partner und Konkurrenten erreicht. In der Großstadt singen Vögel erwiesenermaßen lauter und früher, um den Verkehrslärm zu übertönen.
Wie entsteht der Gesang der Singvögel?
Beim Menschen findet die Stimmbildung im Kehlkopf statt. Dieser ist bei Vögeln hingegen nur für die Atmung zuständig. Der Gesang entsteht bei Vögeln viel tiefer im Körper, im unteren Kehlkopf, auch Stimmkopf genannt. Dort gabelt sich die Luftröhre in die beiden Hauptbronchien auf. Zusätzlich zu ihrer Lunge haben Singvögel Luftsäcke, vergleichbar mit kleinen Blasebalgen. Diese machen es möglich, gleichzeitig und unabhängig voneinander zu atmen und zu singen. Die Atemluft geht in die Lunge, die Luft zum Singen in die Luftsäcke. Anschließend lässt der Singvogel die Luft aus den Säcken entweichen und presst sie durch den Stimmkopf.
Die Lautstärke eines Singvogels hängt kaum von seiner Körpergröße ab, sondern vielmehr von dem Druck, mit dem die Luft durch den Stimmkopf befördert wird. Die Tonhöhe allerdings wird von der Größe bestimmt – deshalb singen kleine Vögel so viel höher als wir.
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