Auf den walisischen Inseln Skomer und Skokholm sind Touristen dünn gesät, dafür haben riesige Seevogelkolonien das Sagen. Naturerlebnis pur!
Wenn die Sonne über Skomer und Skokholm aufgeht und die Felsformationen nach und nach in ihr goldenes Licht taucht, ist das Leben in den Seevogelkolonien oft schon in vollem Gange. Die Atlantiksturmtaucher haben einander schon gegen Mitternacht bei der Brut abgelöst, so dass ein Elternteil die Eier wärmt, während das andere weit draußen auf der Irischen See nach Nahrung sucht. Papageitaucher bewachen ihre Bruthöhlen oder kommen mit prall gefüllten Schnäbeln angeflogen, um ihre Jungen zu füttern. Und auch die Basstölpel, Sturmschwalben, Trottellummen und Tordalken wuseln in großer Zahl umher. Wildkaninchen graben ihre Höhlen, und in den Felsbuchten liegen die Kegelrobben.
Lage und Anreise
Diese Idylle gehört zum walisischen Pembrokeshire-Coast Nationalpark, der einen rund 270 Kilometer langen Küstenstreifen unter Schutz stellt. Etwa einen Kilometer von dieser Küste entfernt, vor dem Örtchen Martin’s Heaven, liegt die Insel Skomer. Sie ist mit 290 Hektar die größere der beiden Inseln. Skokholm liegt noch etwas weiter im Meer und misst circa 100 Hektar.
Das macht sich auch bei den Reisebedingungen bemerkbar. Skomer wird zwischen März und September fast täglich angefahren und kann auch in einem Tagesaufenthalt erkundet werden. Nach Skokholm fährt nur zweimal pro Woche ein Boot, so dass hier auch gleich übernachtet werden muss. Dafür entschädigt aber ein Naturparadies mit beeindruckender Tierwelt, in dem nie mehr als 26 Personen anzutreffen sind.
Meet the puffins
Auf beiden Inseln stellen die Papageitaucher einen besonderen Höhepunkt dar. Die am besten zu beobachtende Kolonie auf Skomer heißt „The Wick“. Auf Skokholm geht ihr am besten zur Crab Bay. Egal, wo ihr auf die drolligen Gesellen trefft: ihr solltet viel Zeit mitbringen. Denn haben sich die Vögel erst einmal an euch gewöhnt, sind sie extrem zutraulich und können aus nächster Nähe beobachtet werden. Ihr seht sie beim Nest- und Höhlenausbau, bei der Gefiederpflege und Fütterung und sogar bei der Balz. Dieses Naturschauspiel wird euch schnell die Zeit vergessen lassen.
Weitere Vogelarten
Auch die gigantischen Kolonien der Atlantiksturmtaucher (circa 200.000 Paare) machen den Besuch auf Skomer und Skokholm zum Erlebnis. Da sie in Höhlen brüten, haben die Vögel schon so manchen Bereich im Inneren der Inseln völlig untergraben.
Auch Eissturmvögel, Wanderfalken, Mäusebussarde und Ringeltauben bewohnen die beiden Inseln. Nur auf Skomer finden sich Steinkäuze, Sumpfohreulen und Alpenkrähen.
Im Inland könnt ihr auf Brutkolonien von Herings-, Silber- und Mantelmöwen stoßen, außerdem begegnen euch vielleicht Schilfrohrsänger, Strandpieper, Steinschmätzer und Wiesenpieper. In den alten Kaninchenhöhlen verbergen sich ein paar seltene Brandgänse. Haltet einfach immer Augen und Ohren offen!
Beitragsbild: David Joyce (Lizenz: CC BY-SA 2.0)