Waldkauz – lautloser Jäger zwischen den Bäumen
Name | Waldkauz (Strix aluco) |
Größe | 37-43 cm |
Verbreitung | Europa, Westsibirien, Südostasien, Iran, Türkei |
Lebensraum | Laub- und Mischwälder, Nadelwälder und Kulturlandschaften |
Brutdauer | 28-29 Tage |
Nahrung | Mäuse, Wühlmäuse, kleine Vögel und Vogeleier, Insekten, Amphibien |
Lautlos macht sich dieser majestätische Waldbewohner in der Abenddämmerung auf die Jagd: Der Waldkauz ist hierzulande eine der häufigsten Eulenarten. Wie der Name bereits verrät, sind die spannenden Vögel vor allem in dichten Wäldern zu finden. Alles, was es sonst noch über den Waldkauz zu wissen gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Aussehen
Waldkäuze gehören zur Familie der eigentlichen Eulen. Mit einer Körpergröße von bis zu 43 cm und einem Gewicht von bis zu 630 g gehören sie zu den mittelgroßen Eulen, wobei die Weibchen tendenziell schwerer sind als die Männchen. Die Spannweite der Flügel beträgt etwa 81 bis 91 cm. Das Gefieder des Waldkauz ist graubraun bis rostbraun und trägt kleine, dunklen tropfenförmige Flecken. Je nach Art und Lebensraum gibt es jedoch verschiedene Farbvarianten. Im Vergleich zu seinem Körper wirkt der Kopf des Waldkauz groß, oberhalb seiner schwarzbraunen Augen sorgen zwei weiß-graue Stirnbrauen für einen freundlich wirkenden Gesichtsausdruck des Vogels. Der kleine Schnabel ist gelb und gewölbt.
Vorkommen
In Europa ist der Waldkauz weit verbreitet. Nordskandinavien, Irland und der europäische Teil Russlands sind hierbei jedoch die Ausnahme. Aber nicht nur in Europa sind viele Exemplare des Eulenvogels zu finden: Er besiedelt beispielsweise auch das Atlasgebirge in Nordafrika, Teile des Irans, der Türkei oder Teile Westsibiriens. Im Libanon und in Israel sowie in Teilen Südostasiens sind ebenfalls Exemplare des Waldkauzes zu finden. Er lebt vor allem in Misch- und Laubwäldern, ist jedoch auch in Nadelwäldern oder Kulturlandschaften anzutreffen.
Verhalten und Wissenswertes
Waldkäuze sind monogam. Ein Pärchen bleibt ein Leben lang zusammen und verbringt dieses stets im selben Brutrevier, welches sich über die Jahre kaum verändert. Sie brüten nur einmal im Jahr und das vornehmlich in alten Baumhöhlen. Stehen keine geeigneten Baumhöhlen zur Verfügung, brütet der Waldkauz auch in Winkeln von Gebäuden oder Brutkästen. Die Brut findet in Mitteleuropa meist ab März statt. Das Weibchen legt dabei in der Regel zwei bis vier Eier. Die Brutdauer beträgt im Durchschnitt etwa 28-30 Tage. Danach verlassen die Jungvögel nach 29-35 Tagen die Bruthöhle, um als sogenannte Ästlinge weiterhin von den Elternvögeln versorgt zu werden. Ungefähr ab ihrem 100. Lebenstag hält sich der Nachwuchs zunehmend weiter von dem Brutort entfernt auf.
Der Waldkauz wird mit der Abenddämmerung aktiv. Im lautlosen Suchflug begibt er sich dann auf die Jagd. Je nach geografischen Begebenheiten und dem Vorkommen an Beutetieren ist es unterschiedlich groß. Das Brutgebiet ist in der Regel Teil des Jagdgebiets. Dank seines dichten Gefieders bewegt sich der Waldkauz in den Lüften nahezu geräuschlos und kann seine Beute so im Suchflug ausfindig machen.
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Titelfoto von Andy Willis auf Unsplash