Einen Storch sollte man weder hetzen noch zu irgendetwas zwingen, er tut ohnehin, was er will. Seit ganzen 47 Jahren hat kein Storchenpaar mehr in Frankfurt am Main gebrütet – doch die dortigen Naturfreunde geben nicht auf.
Der Wunsch: Störche in Frankfurt
380 brütende Storchpaare sind in ganz Hessen registriert, nur in Frankfurt bleiben die Nester leer. Zufall oder menschliches Versagen? Vogelschützer haben sich in den letzten Jahren jedenfalls gewaltig ins Zeug gelegt, um den langbeinigen Vogel nach Frankfurt zu holen, idealerweise auf den Alten Flugplatz in Frankfurt-Bonames. Der fungiert allerdings auch als beliebtes Naherholungsgebiet, so dass viele Hundebesitzer, Jogger und Spaziergänger erst einmal für den begehrten Gast sensibilisiert werden mussten.
Er ist sogar so begehrt, dass er sich sein Nest auf dem Alten Flugplatz nicht einmal selbst bauen müsste. Der Nabu, die Firma Mainova und die Stadt Frankfurt stellten erst 2013 drei neue Storchennester auf dem Gebiet auf. Die Wiese rund um diese Nester sollte dann möglichst idyllisch und ruhig auf den Storch wirken, weshalb Hunde und Menschen keinen Zutritt mehr bekamen. Manche reagierten verständnisvoll, andere weniger. Aber die meisten sprachen sich doch positiv für Störche in Frankfurt aus.
Falscher Alarm im Mai
Doch die schönsten Nistmasten und Schutzzäune nützen nichts, wenn der Storch nicht mitspielt. Zwar wurden immer wieder Störche auf dem Gebiet des Alten Flugplatzes gesichtet, zuletzt im Mai 2015. Da erregte ein Pärchen die Aufmerksamkeit der Frankfurter, das sich schon häuslich im Nest einzurichten schien. Die Erkenntnis der Fachleute war dann allerdings, dass zumindest das Weibchen noch zu jung war, um sich fortzupflanzen.
Aber immerhin übten die beiden schon einmal. Das lässt die Hoffnung auf eine Frankfurter Brut weiterleben, denn je öfter Störche das Gebiet und die Nester begutachten, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich doch noch ein Paar zur Brut niederlässt. Und wie schon festgestellt wurde, liegt Frankfurt eigentlich günstig. Die Stadt ist von gesunden Storchpopulationen umgeben, auf dem Alten Flugplatz gibt es genug Nahrung und wenn die Störche erst einmal mit Brüten beschäftigt sind, stört sie auch kein Hund mehr.
Den ganzen Artikel über das zögerliche Paar im Mai findet ihr bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.