Tauchenten sind wahre Meister der Unterwasserjagd und faszinieren mit ihrer einzigartigen Lebensweise. In diesem Artikel erfahrt ihr, was sie von Schwimmenten unterscheidet, welche Arten es gibt und wo ihr diese eleganten Vögel in Deutschland beobachten könnt.
Was macht Tauchenten besonders?
Tauchenten sind wahre Spezialisten für das Leben unter Wasser – Ihr kompakter Körperbau, die kräftigen Beine und die nach hinten versetzten Schwimmfüße machen sie zu hervorragenden Tauchern. Sie sind ein Tribus innerhalb der Entenvögel, genauso wie Schwimmenten. Anders als diese jedoch, die an der Wasseroberfläche nach Nahrung suchen, können Tauchenten mehrere Meter tief abtauchen. Unter Wasser erbeuten sie Wasserpflanzen, Muscheln oder kleine Fische. Dabei hilft ihnen ihr dichtes Gefieder, das Wasser abweist und sie vor Kälte schützt, sowie eine spezielle Atemtechnik, die es ihnen ermöglicht, länger unter Wasser zu bleiben.
Ihre Jagdtechnik ist ebenso beeindruckend: Mit präzisen Bewegungen und gezielten Tauchgängen suchen sie selbst in trüben Gewässern nach Nahrung und nutzen dabei ihre außergewöhnlich scharfen Sinne.
Die meisten Arten sind Zugvögel, die zur Brutzeit im Frühjahr in ihre angestammten Gebiete zurückkehren. Sie bevorzugen dichte Schilfzonen, Inseln oder Uferbereiche mit ausreichend Schutz vor Fressfeinden. Die Männchen zeigen oft auffällige Balzrituale, um die Weibchen zu beeindrucken – von speziellen Rufen bis hin zu spektakulären Kopfnicken oder „Tänzen“ auf dem Wasser. Nach der Paarung übernimmt in der Regel das Weibchen den Nestbau. Die Nester werden gut versteckt im Uferbereich oder auf schwimmenden Pflanzen angelegt.
Bekannte Arten der Tauchenten
Tauchenten begeistern mit Vielfalt und Anpassungsfähigkeit. Einige der bekanntesten Vertreter sind:
- Tafelente: Erkennbar am rotbraunen Kopf und dem grauen Körper. Sie liebt stille Seen und Teiche und sucht dort nach Wasserpflanzen und kleinen Tieren.
- Reiherente: Mit ihrem schwarz-weißen Gefieder und der markanten Federhaube ist sie unverwechselbar. Geschickt taucht sie nach Muscheln, Schnecken und Insektenlarven.
- Moorente: Diese seltene Art zeigt sich in kastanienbraunem Gefieder, die Männchen mit auffallend hellen Augen. Sie bevorzugt dichte Schilfgürtel und ist eher scheu.
- Schellente: Mit ihrem schwarz-weißen Federkleid und den gelben Augen ein eleganter Anblick, besonders auf größeren Gewässern.
- Bergente: Diese kräftige Taucherin bevorzugt tiefere Seen und taucht nach Wasserpflanzen und kleinen Wassertieren.
- Kolbenente: Auffällig durch das leuchtend rote Gesicht und den orangefarbenen Kopf des Männchens, lebt sie bevorzugt in nährstoffreichen Seen mit dichter Ufervegetation und ernährt sich vor allem von Wasserpflanzen.
Jede Art hat ihre Besonderheiten – gemeinsam ist ihnen die beeindruckende Fähigkeit, tief zu tauchen und sich an ihre Umgebung perfekt anzupassen.
Lebensräume und Beobachtung in Deutschland
Tauchenten bevorzugen ruhige, tiefe Gewässer mit reichlich Nahrung – sie sind vorwiegend auf den Süßwassergewässern der Nordhalbkugel weit verbreitet. Seen, Teiche, Flüsse und Küstengewässer sind ihre typischen Lebensräume. Besonders im Winter lassen sich viele Arten gut beobachten, da sie dann aus dem Norden nach Deutschland ziehen.
Wer Tauchenten entdecken möchte, sollte Naturschutzgebiete mit großen Wasserflächen besuchen, wie den Bodensee, die Müritz oder das Wattenmeer. Auch Gewässer wie der Chiemsee oder die Alster sind geeignete Orte. Mit einem Fernglas können Sie die Tiere aus sicherer Distanz beobachten – besonders in den Morgenstunden oder am späten Nachmittag, wenn sie aktiv nach Nahrung suchen. Haltet Ausschau nach typischen Tauchbewegungen und achtet auf die verschiedenen Arten, die sich oft in gemischten Gruppen aufhalten.
Titelfoto: iStock/Rudolf Ernst