Traun- und Attersee gehören zu den Salzkammergutseen in Oberösterreich. Vor allem im Winter ziehen sie zahlreiche gefiederte Gäste an.
Traun- und Attersee: Der eine tief, der andere groß
Mit 191 Metern ist der Traunsee der tiefste See Österreichs. Der Attersee wiederum bringt es auf gut 46 Quadratkilometer Fläche und ist damit der größte See Oberösterreichs. Sie beide gehören zu einer Gruppe von Gletscherzungenseen, die insgesamt als Salzkammergutseen bekannt sind. Ihr Wasser ist sehr klar (photosynthetisch aktive Algen konnten noch in 60 Metern Tiefe beobachtet werden) und nährstoffarm und lockt daher keine Massen an Brutvögeln an. Im Winter hingegen nutzen zahlreiche gefiederte Gäste das offene Wasser und das Fischangebot der Seen. Besonders die vielen Prachttaucher auf dem Traunsee, die alljährlich im November auftauchen, lohnen einen Besuch.
Traun- und Attersee: Prachttaucher vor alpiner Kulisse
Einen ganz besonderen Rekord gab es im November 2008. Damals hielten sich mehr als 500 Prachttaucher auf dem Traunsee auf. Die schwarzweißen Vögel sind auf dem Wegzug im Spätherbst deutlich stärker vertreten als im Frühling. Die ersten Durchzügler zeigen sich schon Mitte Oktober. Ende Oktober tauchen immer wieder größere Gruppen auf und Mitte November erreichen die Prachttaucher dann ihre maximalen Rastzahlen. Ein kleines Hoch gibt es auch nach dem Winter wieder, im April. Dann kehren die Taucher in ihre Brutgebiete zurück und haben oft auch schon ihr Prachtkleid angelegt.
Abgesehen von diesem Spektakel lassen sich auf dem Traunsee auch Stern- und Eistaucher beobachten – sie sind jedoch wesentlich seltener. Außerdem zeigen sich auf dem Traunsee immer mehr Schwarzhalstaucher. Dies hängt möglicherweise mit den zahlreichen Schwebgarnelen in seinem Wasser zusammen. Eine weitere typische Vogelart des Traunsees ist der Höckerschwan. Die eleganten Vögel brüten hier schon seit 1875 und gelten als Wahrzeichen des Gewässers.
Traun- und Attersee: Enten, Möwen, Mauerläufer
Am Attersee nehmen die Bestände des Ohrentauchers immer mehr zu. Außerdem überwintern hier Stock-, Reiher-, Tafel-, Eider- und Schellenten sowie Blässhühner. In größeren Trupps sind Kolbenenten zu beobachten, während Bergenten eher vereinzelt bleiben. Neben den häufiger vorkommenden Mittelmeer- und Lachmöwen sind an den Seen auch Sturm-, Silber- und Steppenmöwen zu finden. Das lautstarke Spektakel findet meist an der Nordseite des Traunsees statt.
Im Süden des Traunsees, wo sich auch das Höllengebirge erhebt, gibt es tief liegende Felshänge, die bis an den See heranreichen. Dort halten sich regelmäßig einzelne Mauerläufer auf und suchen die Löcher und Spalten ab. Dies ist eine Besonderheit, denn normalerweise muss man in viel höhere Lagen vordringen, um die hübschen Vögel zu bestaunen.