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Allgemein Vogelwelt

Vögel bauen einen Wald

Vögel bauen einen Wald

Wie sich die meisten Baumarten verbreiten, ist uns eigentlich klar: Sie besitzen kleine Samen, die vom Wind kilometerweit getragen werden können. Doch was ist mit Eiche, Kastanie und Co.? Ihre Samen sind groß und schwer und fallen im Laufe des Herbstes einfach zu Boden. Hier kommen kleine Baumeister zum Einsatz: Denn Vögel können einen Wald bauen.

Einige Vogelarten sind bekannt dafür, sich einen Vorrat aus Nüssen und Samen für den Winter anzulegen. Dafür vergraben Sie die Nahrung im Waldboden und merken sich eindrucksvoll genau, wo sich das Versteck befindet. Trotzdem bleibt ein Teil der Nüsse und Samen über den Winter unter der Erde und kann im Frühling anfangen zu keimen. Ein neuer Baum wurde gepflanzt! Dieses Prinzip der Verbreitung durch Tiere hat in der Wissenschaft einen Namen: Die Zoochorie.

Der größte aller Bauherren: Der Eichelhäher

Eicheln, Wallnüsse und Esskastanien: Der Eichelhäher ist besonders fleißig, wenn er seine Speisekammer für den Winter füllt. Schätzungsweise 5.000 Eicheln vergräbt ein Vertreter vor dem Winter! So viele Samen kann der Vogel nicht essen. Daher gehen Forscher davon aus, dass der Eichelhäher bis zu 1.500 Eichen pro Jahr mit seiner Sammelfreude pflanzt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Vogel seine Nahrung Stellen vergräbt, an die der Forstmeister nicht so einfach gelangen kann. Anders als Eichhörnchen und Co. Kann er dichte Baumbestände einfach überfliegen und sich einen passenden Platz zum Vergraben suchen. Außerdem sind die Bedingungen für das Keimen der Samen optimal: Sie befinden sich knapp unter der Erde und sind vor der Kälte des Winters geschützt. In Konkurrenz zu anderen artgleichen Bäumen stehen sie in der Regel nicht, da der Eichelhäher seine Verstecke weit im Wald verteilt.

Ein perfektes Paar: Tannenhäher und Zirbelkiefer

Zirbelkiefern oder auch Zirben genannt sind meist in Höhenlagen auf bis zu 2.000 Metern zu finden. Die schweren Samen des Baumes bekommen bei der Verbreitung tatkräftige Unterstützung. Denn der Tannenhäher fühlt sich in den Gebirgslagen sehr wohl und braucht die Zirbelsamen, um über den Winter zu kommen. Er vergräbt jährlich mehrere Tausend Samen im Boden und sorgt so dafür, dass sich der Baum bergauf und bergab verbreiten kann.

Die kleinen Bäume locken mit Früchten

Besonders clever machen es kleinere Baumarten und Sträucher wie die Vogelbeere, die Schlehe, der Weißdorn oder die Kornelkirsche. Sie locken die Vögel mit auffällig gefärbten Früchten an, in denen sich die Samen der Pflanze befinden. Die Vögel tragen die gefressenen Samen über mehrere Kilometer weit, bevor sie wieder ausgeschieden werden. Durch diese Variante der Zoochorie werden die meisten neuen Bäume gepflanzt. Besonders beliebt sind die Früchte bei Drosseln, Grasmücken, Ringeltauben, Eichelhähern und dem Pirol: Ein paar ganz fleißige Vögel, die einen Wald bauen.

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