Wenn sich ab September die Blätter langsam vom sommerlichen Grün in die schönsten Herbsttöne färben, stehen auch in der Vogelwelt einige Veränderungen an. So lassen sich zu dieser Zeit zahlreiche Zugvögel beobachten, die sich von September bis Oktober auf den Weg in den Süden machen.
Ein imposantes Beispiel ist der Kranich, der in großer Zahl unter anderem von Skandinavien über Deutschland in Richtung Frankreich zieht und an zahlreichen Stellen zwischen Ostseeküste und der Lausitz in mitunter großen Schwärmen haltmacht. Bekannte Rastplätze sind die Insel Rügen, Groß Mohrdorf bei Stralsund, der Naturpark Westhavelland und die Talsperre Kelbra im südlichen Harz.
Die Reise anderer Zugvögel ist dagegen weniger auffällig, doch für eingefleischte Vogelbeobachter deshalb nicht weniger interessant. Langstreckenzieher, wie Rauchschwalben, Mauersegler und Gartenrotschwänze, haben ihre Winterquartiere in Mittel- und Südafrika und beginnen ihre Reise daher bereits im September. Kurzstreckenzieher, wie Hausrotschwanz und Seidenschwanz, folgen meist erst im Oktober, um im deutlich milderen Klima des Mittelmeerraums zu überwintern.
Wer einen Blick auf die verschiedenen Durchzügler erhaschen möchte, sollte im Herbst früh aufstehen. Denn viele von ihnen wandern nachts und suchen in den Morgenstunden in Büschen, Hecken und Bäumen nach Nahrung. Aber auch die Vögel, die bleiben, sind hier im Herbst vermehrt zu bewundern, da Beeren und andere Früchte locken. Besondere Aufmerksamkeit zieht im September unter anderem der Erlenzeisig auf sich, der sich im Sommer eher in Fichtenwäldern versteckt. Ebenso fallen beispielsweise Grünfinken, Rotkehlchen und Eichelhäher zunehmend deutlicher im Umfeld von Haus und Garten auf. Und genau dort könnt ihr ihnen helfen, den Herbst so angenehm wie möglich zu gestalten!
Tipps für einen vogelfreundlichen Garten im Herbst
- Verblühte Staufen, Gräser und samentragende Pflanzen (z.B. Sonnenblumen) stehen lassen
- Eine Vogeltränke aufstellen (Achtung: Muss täglich gereinigt und neu befüllt werden!)
- Einige Ecken vom Garten „wild“ lassen – und schauen, was passiert!
- Schwalbennester nicht entfernen
- Im Spätherbst: Eine Futterstelle aufstellen, in der die Vögel nicht herumlaufen – so wird die Übertragung von Krankheiten vermieden.
- Vorsorge für das nächste Jahr: Beerentragende Wildsträucher pflanzen (mehr Informationen hier)
Was davon habt ihr in eurem Garten bereits umgesetzt? Und habt ihr noch mehr Tipps, was man für einen vogelfreundlichen Garten im Herbst tun kann? Schreibt es in die Kommentare!
2 Comments
Der Zaunkönig ist doch gar kein Zugvogel.
Vollkommen richtig, danke für den Hinweis. Irgendwie ist uns hier der falsche Vogel an die Stelle gerutscht.