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Vogel des Jahres Vogelwelt

Vogel des Jahres 2018 – Der Star

Vogel des Jahres 2018 – Der Star

Die Wahl zum Vogel des Jahres 2018 bedeutet keinen Erfolg für den Star, sondern sie ist ein Weckruf für uns Menschen. Wir müssen den einst so alltäglichen Vogel besser schützen, damit er nicht zur Seltenheit wird.

Was macht den Star so besonders? – Kurzporträt

Auf den ersten Blick scheint der Star einfach ein ganz normaler, dunkler Vogel zu sein, der unsere Wiesen und Gärten bevölkert. Doch in Wahrheit vereint die Art jede Menge faszinierende Faktoren in sich! Dem Gefiederwechsel der Stare haben wir hier schon einen eigenen Artikel gewidmet. Im Frühling zeigen sich die agilen Vögel in metallisch schimmerndem Schwarz, während sie im Herbst von einem weißen Perlmuster überzogen werden. Diese Verwandlung hängt von der Mauser sowie der Abnutzung der Federn ab.

Die Starenmännchen sind außerdem talentierte Imitatoren. Sie können Umweltgeräusche perfekt nachahmen und in ihren Gesang einbauen – von der Alarmanlage bis zum Hundebellen. Da sie bei diesem Kunststück kaum den Schnabel bewegen, wirken sie wie kleine Bauchredner.

Ihre spektakulärste Performance erreichen die Stare nur im Kollektiv. Jedes Jahr im Herbst verdunkeln sie in riesigen Schwärmen den Himmel und wirken dabei wie intelligente Wolken. Sie bewegen sich so synchron, dass sie wie ein einziges, gigantisches Wesen aussehen, das rastlos hin und her gleitet. Ein einzelner Star orientiert sich im Schwarm an bis zu sieben anderen Vögeln in seiner Umgebung und versucht, immer im gleichen Abstand zu ihnen zu fliegen. So bleibt die Gruppe immer geschlossen und macht es Greifvögeln beinahe unmöglich, einen einzelnen Star zu erbeuten.

Warum ist der Star Vogel des Jahres 2018? – Gefährdung

Stare sind vor allem deshalb in Gefahr, weil sie nicht mehr genug Brutplätze und Nahrung finden. Ursprünglich waren sie größtenteils auf Lichtungen und am Rand von Laubwäldern zu finden, doch die Vögel sind nicht besonders wählerisch. Heute besiedeln sie vor allem landwirtschaftliche Flächen. Wenn offene, flache Nahrungsflächen (zum Beispiel beweidete Wiesen oder abgeerntete Felder) sowie Bruthöhlen (in Bäumen oder Gebäuden) vorhanden sind, sind sie schon zufrieden. Das absolute Paradies sind allerdings Streuobstwiesen mit alten Bäumen und beweideten Flächen in der Umgebung. Auf den Wiesen und Feldern picken die geselligen Vögel nach Insekten und Würmern.

Dass alte, von Bruthöhlen durchlöcherte Bäume immer seltener werden, ist kein Geheimnis. In der schnurgeraden Ordnung der deutschen Wirtschaftswälder haben sie keinen Platz und werden geschlagen. In der Stadt müssen sie Bauvorhaben weichen oder gefährden die Verkehrssicherheit.

Aber auch Viehweiden, Stoppelfelder und extensiv genutzte Wiesen sind zur Seltenheit geworden. Die meisten Rinder kommen nie auf die Weide und Felder werden fast durchgehend bewirtschaftet. Für den Star bleibt also entweder keine Fläche oder keine Zeit, um nach Nahrung zu suchen. Und wenn es doch einmal Insekten gibt, fallen sie Bioziden und Agrochemikalien zum Opfer. So landen diese Umweltgifte auch in den Mägen der Vögel.

Wie können wir dem Star helfen? – Schutzmaßnahmen

Die wichtigsten Schritte zum Schutz der Stare ergeben sich natürlich aus ihren Problemen. Wir brauchen wieder mehr extensiv genutztes Grünland ohne Umweltgifte. Außerdem müssen Nutztiere wie Rinder und Schafe mehr auf der Weide statt in engen Ställen stehen. Ihr Mist lockt so viele Insekten an, damit neben den Staren auch andere Vögel genug zu fressen finden.

Alte Bäume mit Bruthöhlen (vor allem in Parks und an Wald- und Feldrändern) dürfen nicht abgeholzt werden. Hat der Star beim Brüten Hauswände und –dächer beschädigt, müssen diese manchmal saniert werden. In solchen Fällen sollten Hausbesitzer Nistkästen als Ersatz aufhängen! Kästen mit ausreichend großen Einfluglöchern garantieren meist schon den Bruterfolg.

  • Beim NABU findet ihr jede Menge Infomaterial sowie eine ausführliche Broschüre über den Star und seine Rolle als Vogel des Jahres 2018.
  • Außerdem beim NABU: eine Anleitung für einen vogelfreundlichen Garten. Dort erfahrt ihr, welche Gehölze den Staren und anderen Vögeln eine natürliche Futterquelle bieten.

1 Comment

  • Eins vorweg:
    Ich bin ein großer Freund der heimischen Vogelwelt und füttere meine gefiederten Gartenbesucher gerne mit bestem Vogelfutter den ganzen Winter hindurch.
    Unter 100 Kg pro Wintersaison geht bei mir da nix.
    Aber den Hype um den Star kann ich bei bestem Willen nicht nachvollziehen.
    Im Winter verzieht er sich in seine Brutgebiete um dann im zeitigen Frühjahr wieder hier einzufallen.
    Meine Futterstellen überfällt er dann schwarmartig wie eine hungrige Meute, noch dazu mit einer derartigen Frech- und Dreistigkeit, dass den im Winter hier verblieben Vögeln so gut wie keine Möglichkeit mehr bleibt, auch noch was vom begehrten Futter zu ergattern.
    Würde nur zu gerne – vor Allem die im Winter hier verblieben Vögel – durch die inzwischen allseits empfohlene Ganzjahresfütterung während der Aufzuchtphase Ihrer Jungvögel im Frühjahr und generell den ganzen Sommer hindurch unterstützen.
    Nur wenn ich sehe, wie dieser „Vogel des Jahres“ sich im Winter hier verzieht um sich dann im Frühjahr derart wieder hier ein- und vor Allem dreist, rücksichtslos und verfressen – vor Allem den Standort-Vögeln gegenüber hier breitzumachen, vergeht mir die Lust an der Weiterfütterung im Frühjahr.
    Sorry, Amsel, Fink, Meise, Rotkehlchen, Buchfink und wie Ihr Daheimgebliebenen auch immer heißen magt, dass letztendlich ihr unter dieser „Staren-Bagage“ leiden müsst….

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