Große Hühnervögel haben es in Deutschland schwer. Das Birkhuhn überlebt derzeit nur knapp in einigen isolierten Gegenden. Was ihr für den Fortbestand des ulkigen Huhns tun könnt, erfahrt ihr im Birkhuhn-Steckbrief.
Aussehen
Ein bisschen wie ein kleineres Auerhuhn sieht das Birkhuhn aus, vor allem der imposante schwarze Hahn. Tatsächlich wird das Birkhuhn aber nur etwa so groß wie ein Haushuhn. Wie bei Hühnern üblich ist der Birkhahn das auffälligere Geschlecht: Mit seinen 60 Zentimetern Größe und dem schwarzen, violett changierenden Gefieder ist er ein hübscher Anblick. Besonders auffallend ist die Rose, ein knallroter, sichelförmiger Hautfleck über den Augen. An Schultern und Flügeln trägt der Hahn auch ein paar weiße Federn. Nach der Balz färbt sich das Gefieder zunehmend in einem schlichten Braun. Die prächtigen schwarzen Schwanzfedern, sein Spiel, trägt er jedoch auch dann. Die Birkhenne kann den Hahn mit ihrer bräunlichen Tarnfarbe kaum übertrumpfen (siehe Bild). Beide tragen die befiederten Füße, die für Raufußhühner typisch sind.
Vorkommen
Das Birkhuhn lebt in lichten Waldgebieten zwischen Großbritannien und Ostsibirien. Am stärksten vertreten ist es in Russland. Durch den Verlust von Mooren und Heideflächen ist es in Mitteleuropa heute nur noch sehr selten. In Deutschland finden sich nur noch isolierte Vorkommen; das Birkhuhn ist hier streng geschützt. Abgesehen von den Alpen könnt ihr das Birkhuhn in einigen deutschen Mittelgebirgen antreffen, u.a.in der Rhön, im Hohen Venn, im Thüringer Wald, im Erzgebirge und im Riesengebirge. Im Bayerischen Wald findet ihr neben dem Birkhuhn auch Haselhuhn und Auerhuhn, was auf einen gesunden Wald schließen lässt. In Norddeutschland lebt das Birkhuhn aktuell nur noch in der Lüneburger Heide , obwohl das Flachland früher zu seinem Hauptlebensraum zählte. Heute erinnert daran lediglich das Birkhuhn-Emblem auf einigen niedersächsischen Wappen.
Vogelbeobachtungs-Tipps
Wenn überhaupt, dann könnt ihr ein deutsches Birkhuhn bloß noch in offenen Waldlandschaften im Gebirge und am Moorrand beobachten. Für die Balz zwischen März und Juni braucht es außerdem niedrig bewachsene Flächen wie Heideland. So sehenswert wie die Balz ist, darf das Birkhuhn dafür aber auch Ansprüche haben: Mit gesträubten Schwanzfedern und gesenktem Kopf gibt es skurille, kullernde und zischende Laute von sich, um die Weibchen zu beeindrucken. Angeblich soll der Balztanz des Birkhuhns sogar den bayerischen Schuhplattler geprägt haben. Ob das stimmt, sei dahingestellt, aber es sagt einiges über die Art dieses Tanzes aus. Vielleicht ist der Birkhahn auch etwas zu sehr von seiner Show eingenommen, manchmal passiert es jedenfalls, dass ihm anstatt einer Birkhenne eine Auerhenne unterkommt. Die Nachkommen, Rackelhühner, sind jedoch nur eingeschränkt fortpflanzungsfähig.
Für den Birkhuhn-Schutz ist es allerhöchste Eisenbahn: Nur noch maximal 1600 Tiere leben in Deutschland. Die meisten davon aber in den Alpen, in Sachsen zum Beispiel sind es nur noch etwa 50. Wenn ihr das Birkhuhn retten wollt, dann achtet darauf, dass ihr es nicht bei der Balz stört und etwa mit freilaufende Hunde in sein Gebiet eindringt. Wer noch etwas Kleingeld übrig hat, kann auch mit einer Spende an die Deutsche Wildtier Stiftung zum Fortbestand der Birkhühner beitragen.
Foto: Jniemenmaa (Lizenz: CC BY-SA 3.0) / Wikipedia