Der Eistaucher ist der zweitgrößte Seetaucher in seiner Familie. In Kanada wird er als Nationalvogel gefeiert, er ist sogar auf der 1-Dollar Münze abgebildet. Was macht den schwarz-weißen Vogel so besonders?
Aussehen
Die Größe des Eistauchers ist mit dem eines Kormorans vergleichbar: Er wird etwa 80 cm lang, die Flügelspannweite beträgt 150 cm. Die Vögel haben einen schwarzen Kopf mit roten Augen und einem schwarzen, spitzen Schnabel. Am Hals befindet sich ein schwarz-weiß gebänderter Ring. Auch das Rückengefieder ist schwarz-weiß gemustert. Hier sticht das typische Schachbrettmuster ins Auge. Die Unterseite des Eistauchers ist weiß. An seinen Beinen befinden sich kräftige Flossen. Wenn ihr mehr über das Aussehen anderer Seetaucher erfahren wollt, lest doch unsere Beiträge zum Sterntaucher oder Prachttaucher! Bekannt ist der Eistaucher unter anderem für seinen schaurig-klagenden Ruf, der meist weit zu hören ist.
Vorkommen
Das Brutgebiet des Eistauchers erstreckt sich von Grönland über Nordamerika, Island bis in die Arktis. Er bevorzugt große und tiefe Binnenseen für seine Brut. In einem unserer Beiträge haben wir Euch Grönland und seine Vogelwelt vorgestellt, informiert Euch dort über andere Vögel aus dem Norden! In den Wintermonaten ist der Eistaucher auch in Nord- und Mitteleuropa, bei uns zum Beispiel an der Nordseeküste zu finden.
Verhalten und Wissenswertes
Das Balzverhalten des Eistauchers ist etwas Besonderes: Die Pärchen starten schon sehr zeitig im Frühjahr mit der Balz. Dazu beginnen sie mit ihren Ritualen auf dem Wasser und verlagern sie dann in Uferregionen. Männchen und Weibchen schwimmen dabei mit dem Kopf im Wasser nebeneinander her. Sie schlagen mit ihren ausgebreiteten Flügeln, als würden sie sich zuwinken.
Die Brut findet zwischen Mai und Juni statt. Das Nest bauen die monogamen Pärchen in Uferregionen aus Pflanzenresten. Das Weibchen legt dann zwei olivgrüne Eier mit dunklen Flecken. Die Jungtiere sind Nestflüchter.
Eistaucher ernähren sich von Fischen, Krabben, Krebstieren und anderen Wassertieren. Die Beobachtung gestaltet sich häufig schwierig, da der Vogel ständig auf Tauchgang ist. Er kann bis zu 60 Meter tief tauchen und 120 Sekunden unter Wasser bleiben. Kaum ist er aufgetaucht, ist er auch schon wieder weg. Der Knochenbau erleichtert es den Eistauchern unter Wasser zu bleiben: Anders als die meisten Vögel besitzen sie eine Reihe von Knochen, die nicht hohl sind. Das macht sie schwerer.