Die Fichtenammer muss noch nicht um ihren Lebensraum fürchten: sie brütet auf Heiden, Feldern und Lichtungen östlich des Ural.
Aussehen
Die Fichtenammer wird etwa 16 Zentimeter groß und ist ein klein wenig schlanker als die Goldammer, welche ihre Schwesternart ist. Männliche Fichtenammern im Prachtkleid haben einen kastanienbraunen Kopf, weiße Wangen und einen weißen Scheitel. Diese weißen Bereiche sind jeweils schwarz eingerahmt. Am Hals findet sich ein weißer Kragen. Die Flanken sind bräunlich gestrichelt und münden in den hellen Bauch. Der Bürzel ist einfarbig braun, Rücken und Flügel tragen ein dunkles Strichelmuster. Die Weibchen sind insgesamt blasser gefärbt, das Kopfmuster taucht bei ihnen nur als Andeutung auf.
Vorkommen
Fichtenammern mögen offene Landschaften mit Waldrändern und verstreuten Hecken. Ihr Brutgebiet beginnt östlich des Ural und reicht bis zur Pazifikküste. Die typischen Überwinterungsgebiete liegen in Mittel- und Südostasien, Irak, Iran und Israel. Einige Vögel haben offenbar ihre eigene Route entwickelt und überwintern regelmäßig in der Toskana. Manchmal verfliegen sich einzelne Fichtenammern bis nach Mitteleuropa. Dort schließen sie sich dann meist überwinternden Gruppen von Goldammern an.
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Verhalten und Wissenswertes
Genau wie viele andere Ammern ist die Fichtenammer größtenteils Vegetarierin. Sie ernährt sich von Samen, Körnern und Pflanzenteilen. Im Winter ist sie oft auch an Vogelhäusern und Wildfütterungsstellen anzutreffen. Nur in der Brutzeit, wenn die Jungen geschlüpft sind, macht die Fichtenammer auch Jagd auf kleine Insekten. Schließlich brauchen die Kleinen in dieser Zeit jede Menge Energie, um schnell wachsen zu können.
Das Nest befindet sich meist am Boden oder in niedrigen Gebüschen. Ein Weibchen legt etwa fünf Eier und bebrütet sie knapp zwei Wochen lang. Die Nestlingszeit der Jungvögel dauert ebenfalls etwa 14 Tage.
In ihrer hohen Stimme ähnelt die Fichtenammer ebenfalls der Goldammer. Der Ruf ist ein schnelles „tsipp“. Der Gesang besteht auch mehreren, eng aneinander gereihten Tönen, wobei die Ammer den letzten Ton auffällig in die Länge zieht.
Weil die Fichtenammer so eng mit der Goldammer verwandt ist und die beiden Arten auch aufeinandertreffen, kommt es nicht selten dazu, dass sich zwei Vertreter der verschiedenen Arten paaren. Die Jungvögel weisen dann nicht selten eine Kombination aus Eigenschaften der beiden Arten auf. Das macht ihre Bestimmung ziemlich kompliziert.
Foto: Jargal Lamjav (CC BY 2.0)