Den australischen Graurücken-Leierschwanz kann man viel eher hören als sehen. Er imitiert täuschend echt andere Tierstimmen und sogar technische Geräusche.
Aussehen
Wie der Name schon sagt, gehört der Graurücken-Leierschwanz zur Gattung der Leierschwänze. Neben ihm umfasst die Gattung noch eine weitere Art, nämlich den Braunrücken-Leierschwanz.
Unser Vogel der Woche ist fasanenartig und kompakt gebaut. Besonders auffällig sind die langen, prächtigen Schwanzfedern und die kräftigen Beine, mit denen er sehr schnell rennen kann. Graurücken-Leierschwänze werden 85 bis 100 Zentimeter lang. Das Gefieder ist größtenteils bräunlich-grau. Davon heben sich die Flügel mit ihrer kastanienbraunen Färbung ab. Bei den Männchen ist der lange Schwanz aus verschiedenen Federarten zusammengesetzt. Die beiden äußeren Federn sind s-förmig geschwungen und schwarz-braun gestreift. Dazwischen sitzen etwas längere, extrem feine silber-weiße Federn. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper eher klein, der Schnabel kurz und gerade.
Vorkommen
Graurücken-Leierschwänze leben verborgen in den Regenwäldern Südost-Australiens sowie auf der Insel Tasmanien. Dabei kommen auch Bergwälder als Lebensraum infrage. Die scheuen Vögel brauchen freien Waldboden, auf dem sie nach Nahrung scharren können. In der Nacht suchen sie sich hohe Äste als Schlafplätze aus.
Verhalten und Wissenswertes
Der Graurücken-Leierschwanz zählt zu den lautesten Vögeln weltweit. Er kann verschiedenste Geräusche und Stimmen täuschend echt imitieren. Immer häufiger werden Leierschwänze dabei beobachtet, wie sie technische Geräusche von Lokomotiven, Kameras, Motorsägen und anderen Geräten nachahmen. Auch die Gesänge anderer Vogelarten kommen häufig in ihrem Gesang vor, was bei der Bestimmung natürlich verwirrend sein kann.
Das spektakulärste Ereignis im Leben dieser Vögel ist die Balz. Vor allem die Männchen laufen in dieser Zeit zur Höchstform auf und präsentieren ihre individuellen Balztänze. Dabei stimmen sie ihre Bewegungen ganz bewusst auf ihren Gesang ab. Sie werfen die Schwanzfedern rhythmisch nach vorn über den Kopf und zeigen ihre komplizierte Choreographie aus Schritten und Sprüngen. Während dieser Vorführungen laufen die Weibchen umher und schauen sich die verschiedenen „Shows“ an. Wer dann den stimmigsten Tanz vorführt, hat die meisten Chancen auf eine Partnerin.
Da sich jedes Männchen mit mehreren Weibchen paart, sind die Weibchen allein für das Nisten und Brüten verantwortlich. Das Nest entsteht meist in feuchteren Gebieten auf einem hohen Erdsockel. In ein weiches Polster aus Federn legt das Weibchen ein einzelnes Ei und bebrütet es bis zu sieben Wochen lang. Auch danach ist die Mutter noch lange für den Nachwuchs da und zeigt ihm beispielsweise, wie man nach Insekten, Würmern und Schnecken scharrt.