Der Grauspecht – Ein zurückhaltender Klopfer
Name | Grauspecht (Picus canus) |
Größe | 28 – 33cm |
Verbreitung | Westeuropa bis Sachalin |
Lebensraum | offene Landschaften, Laub- und Mischwälder, Obstgärten |
Brutzeit | April – Juli |
Nahrung | Ameisen, Insekten, Beeren |
Der Grauspecht gilt als relativ zurückhaltend und wird gerne mal übersehen. Mit etwas Glück wird man zur Brutzeit auf den heimlichen Specht aufmerksam: Mit seinem lang anhaltenden Klopfen markiert er sein Revier. Seine Stimme klingt dabei seinem Zwillingsbruder, dem Grünspecht zu Verwechseln ähnlich. Auch optisch sind die beiden Spechtarten erst auf den zweiten Blick zu unterscheiden.
Aussehen
Der Grauspecht hat ein überwiegend olivgrünes Gefieder. Sein Kopf und Hals sind jedoch grau gefärbt. Vom Schnabel bis zu den Augen hat er einen breiteren schwarzen Streifen, der von einem schmaleren ebenfalls schwarzen Bartstreif ergänzt wird. Die Männchen tragen einen kleinen roten Stirnfleck, der wesentlich dezenter als beim Grünspecht ist. Die Weibchen kommen ohne die rote Verzierung aus. Grauspecht Jungvögel sind etwas matter gefärbt als ihre Eltern. Ausgewachsen erreicht der Grauspecht eine Größe von 27 bis 34 cm.
Vorkommen
Der Grauspecht hat sich vermutlich vor einiger Zeit von Asien aus Richtung Westen verbreitet. Er ist ein Jahresvogel und ist vor allem in Mittel- und Süddeutschland anzutreffen, jedoch gilt der kleine Specht in Deutschland als stark gefährdet. Hierzulande ist er oft in großen Parks, Streuobstwiesen und lichten Laubwälder zu beobachten. Feuchte Areale wie Bruch- oder Auwälder werden vom Grauspecht auch gerne besiedelt. Da er jedoch außerhalb der Brutzeit nicht allzu gesellig ist, lebt er eher versteckt. Mit einer guten Imitation seines typischen Gesangs kann er aber leicht hervorgelockt werden. Im Winter lässt er sich häufig an Futterstellen bestaunen.
Verhalten und Wissenswertes
Hüpfend macht sich der Grauspecht auf die Suche nach Fressbarem und hält sich dabei gerne am Boden. Mit seiner langen Zunge nimmt er die gefundenen Ameisen und ihre Puppen auf. Darüber hinaus stehen auch andere Insekten, Beeren und Sämereien von Futterstellen auf seinem Speiseplan. Für die Nahrungssuche verlässt der Standvogel nur gelegentlich sein Brutgebiet.
Im Vergleich zu seinem Zwillingsbruder, dem Grünspecht, fehlt dem Grauspecht beim Gesang der lachende Klang. Sein eher wehmütiges „kikiki küh-küh-küh-küh“ fällt gegen Ende in der Tonhöhe ab und wird langsamer.
Foto: ©airunreal auf Unsplash