Beim Purpurhähnchen sind die bunten Männchen unverwechselbar, während die Weibchen schon schwieriger zu bestimmen sind.
Aussehen
Das Purpurhähnchen wird gerade einmal 10 Zentimeter groß und erreicht eine Flügelspannweite von 14 bis 16 Zentimetern. Mit ihrem bunten Gefieder wirken die Männchen ein bisschen, als wären sie nacheinander in ein paar Farbtöpfe gefallen. Der Kopf ist meist orange-rosa, manchmal auch bräunlich oder hell violett. Ein wichtiges Erkennungszeichen ist der bräunlich-beige bis weiße Überaugenstreif. Nacken und Brust sind blau bis violett, ebenso wie der Bürzel und die oberen Schwanzfedern. Die Flügel sind meist etwas schlichter gefärbt und heben sich grau-grün ab.
Die Weibchen haben einen ähnlichen Körperbau, sind aber wesentlich unauffälliger gefärbt. An ihrem Bürzel sind ebenfalls violette bis orangene Farbtöne zu erkennen. Das restliche Gefieder ist meist graubraun gefärbt. Jungvögel ähneln den Weibchen. Beide Geschlechter haben einen kurzen, leicht nach unten gebogenen schwarzen Schnabel.
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Vorkommen
Unser Vogel der Woche brütet in den Gebirgen Zentralasiens, Pakistans, Indiens, Kasachstans, Chinas und Tibets. Dort besiedeln die Purpurhähnchen offene, weite Landschaften mit niedriger Vegetation und verstreuten Büschen (am liebsten sind ihnen Wacholderbüsche). Auch Gebirgsschluchten, Flussufer und Waldränder kommen als Lebensraum infrage. Im Winter kommen die Vögel in tiefere Gebirgslagen.
Verhalten und Wissenswertes
Die Brutzeit dauert von Anfang April bis Ende Juli. Männchen und Weibchen arbeiten gemeinsam an dem kugelförmigen Nest, welches sie gut versteckt im Gebüsch befestigen. Danach legt das Weibchen fünf bis sieben zart getupfte Eier. Jedes Ei wiegt circa ein Gramm. Während der Brutzeit verteidigen die Vögel ihr Revier entschieden gegen Eindringlinge. Das Ausbrüten der Eier dauert etwa 20 Tage. Nach dem Schlüpfen sind die Jungen zunächst nackt und hilflos und öffnen erst nach sieben Tagen ihre Augen. Bei einer Studie in Tibet konnten Forscher beobachten, wie mehrere Weibchen Futter zu einem Nest brachten. Gemeinsame Brutpflege ist also möglich.
Im Sommer ernähren sich Purpurhähnchen vor allem von Insekten und deren Larven, darunter Schmetterlinge, Fliegen, Mücken, Bienen und Hummeln. Im Winter ergänzen Beeren und Samen den Speiseplan. Bei der Nahrungssuche bewegen sich die kleinen Vögel meist hüpfend über den Boden.
Die Purpurhähnchen bilden außerhalb der Brutzeit oft Gruppen aus 20 bis 30 Vögeln und streifen dann zusammen umher, um nach Nahrung und Schlafplätzen zu suchen.