Ein Vertreter aus der Familie der Rabenvögel ist der Rotschnabelkitta. Der neugierige und lebhafte Vogel kann die Stimmen anderer Arten sehr gut imitieren. Das nutzt er beispielsweise bei der Jagd nach kleinen Säugetieren und fremden Vogeleiern.
Aussehen
Rotschnabelkittas werden etwa 60 cm lang. Der Schwanz des Vogels nimmt dabei zwei Drittel der Länge ein. Er ist auf der Vorderseite blau, während die Unterseite schwarz-weiß gefärbt ist. Der Großteil des restlichen Gefieders ist blau bis grau. Kopf und Brust sind von schwarzen Federn bedeckt. Am Bauch und Hinterkopf trägt der Rotschnabelkitta ein weißes Gefieder. Damit ähnelt er äußerlich stark unserer heimischen Elster. Der kräftige Schnabel ist dunkelrot, genauso wie die kurzen dünnen Beine und Zehen. Weibchen und Männchen unterscheiden sich nur gering: Das Gefieder des Männchens ist etwas kräftiger gefärbt als das den Weibchens.
Vorkommen
Der Rotschnabelkitta lebt im asiatischen Raum. Man findet ihn in Gebieten des Himalaya, über Vietnam bis nach Nord-Ost-China. Am liebsten hält sich der Vogel in immergrünen Laubwäldern auf, die sich häufig in hügeligen bis bergigen Regionen und in der Nähe von Siedlungen befinden. Er bevorzugt tropisches Klima, kann aber auch in Hochgebirgs-Klimaten auf bis zu 2200 Metern leben.
Verhalten und Wissenswertes
Auf dem Speiseplan der Rotschnabelkittas stehen vor allem Früchte, Samen, Insekten, Eier und kleine Wirbeltiere. Sie gehen ausschließlich tagsüber auf Nahrungssuche. Während der Regenzeit beginnt der Rotschnabelkitta mit der Brut. Er baut ein Nest aus Ästen und Zweigen in die Krone hoher Bäume, und kleidet es anschließend mit Moos aus. Die drei bis fünf Eier werden etwa drei Wochen vom Weibchen ausgebrütet. Um den Nachwuchs kümmern sich beide Eltern gemeinsam.
Ähnlich wie seine Verwandten, die Krähen, ist der Rotschnabelkitta äußerst intelligent und neugierig. Er ist ein Meister im Imitieren anderer Vogelgesänge. Der Rabenvogel ruft mit einer kräftigen Stimme und lässt ist daher leicht zu entdecken. Der Rotschnabelkitta ist ein sogenannter „Jagdverderber“: Der Vogel folgt anderen Raubtieren, die sich auf der Jagd befinden. Haben diese ein kleines Säugetier entdeckt, stößt er ein lautes Rufen aus. So vertreibt er das Zielobjekt, um es später selbst fangen zu können.
Foto: _paVan_ (Lizenz CC BY 2.0)