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Vogelwelt

Samtkopfgrasmücke – Mediterranes Rotauge

Samtkopfgrasmücke – Mediterranes Rotauge

Die Samtkopfgrasmücke ist ein typischer Vogel des Mittelmeerraumes. Dort lässt sie ihre roten Augen aus dem Gebüsch hervorblitzen und erfreut den Zuhörer mit ihrem geschwätzigen Gesang.

Aussehen

Die Samtkopfgrasmücke ist ein etwa 13 Zentimeter großer Singvogel. Beide Geschlechter fallen durch einen roten Lid- und Augenring auf. Die kräftige Farbe setzt die Augen in den Fokus, zumal die Gesichtsbefiederung eher schlicht gefärbt ist. Hier gibt es allerdings Unterschiede. Männchen tragen ihre „Kapuze“, also das Kopfgefieder, in schwarz, während es bei den Weibchen grau ist. Außerdem sind die Flanken und der Rücken bei Männchen grau, bei Weibchen hingegen braun. Beide Geschlechter zeigen eine weiße Kehle, die sich deutlich vom restlichen Gefieder abhebt. Auch der Bauch ist hell, wird aber an den Seiten noch leicht grau (beziehungsweise braun) anschattiert.

Vorkommen

Im Mittelmeerraum kommt die Samtkopfgrasmücke recht häufig vor. Besonders Spanien und Italien beherbergen größere Populationen, allerdings nie im Norden. Ein weiteres Verbreitungsgebiet ist Marokko. Unsere Vögel der Woche haben also bereits angenehm warme Brutgebiete und sind daher keine Zugvögel. Nur manche von ihnen ziehen in den Wintermonaten noch etwas weiter nach Nordafrika. Und obwohl ihre Brutplätze eigentlich nicht weit von uns entfernt liegen, kommt die Art in Deutschland so gut wie gar nicht vor.

Urwüchsige Landschaften mit viel Gestrüpp und hohen Büschen wirken sehr anziehend auf die Samtkopfgrasmücke. Außerdem fühlt sie sich in lichten Wäldern mit Unterwuchs wohl, auch Gartenanlagen und Olivenhaine kommen infrage.

Verhalten und Wissenswertes

Weitere Namen dieser Art sind zum Beispiel Sammetköpfchen, Schwarzköpfchen oder Schwarzkopfiger Sänger. Ihr Name leitet sich demnach vom schwarzen Kopfgefieder der Männchen ab, das mit seinem dichten Glanz an einen samtigen Stoff erinnert.

Die kleinen Vögel sind zwar nicht unbedingt scheu, halten sich aber meist in dichtem Gebüsch auf. Daher ist es leichter, sie zunächst anhand ihres Gesangs ausfindig zu machen, der übrigens auch im Flug ertönt. Er klingt wie ein schnelles, raues Schwatzen und enthält auch flötende oder knirschende Töne. Der Warnruf besteht aus stotternden Klängen wie „Tr-tr-tr-tr-tr“ oder „Ti-tirrü-ti-tirüü“.

Samtkopfgrasmücken ernähren sich meist von Insekten, im Winter ergänzen auch Beeren den Speiseplan. Gerade in der Brutzeit ist energiereiche Nahrung aber extrem wichtig, um auch die Jungvögel zu versorgen. Sie schlüpfen im Mai oder Juni und bleiben noch eine gute Woche in dem perfekt getarnten Nest. Wenn sie dann das dichte Gebüsch verlassen, sind sie dank ihrer unauffälligen Färbung gut getarnt.

 

Foto: Juan Emilio (Lizenz CC BY-SA 2.0)

1 Comment

  • Was vielleicht noch fehlt: Manchmal kommen sie völlig überraschend senkrecht aus dem Gebüsch „geschossen“, ob zur Orientierung, ob zum Renommee in der Balz oder wegen eines interessanten Insekts kann ich nicht sagen, aber auf jeden Fall unverwechselbar! Sie lassen sich dann sofort wieder fallen; es wirkt sehr lustig.

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