| Name | Schuhschnabel (Balaeniceps rex) |
| Größe | bis zu 1,40 Meter hoch |
| Verbreitung | Ost- und Zentralafrika |
| Lebensraum | Sümpfe und Seeufer |
| Brutdauer | 35 – 40 Tage |
| Nahrung |
Fische, Weichtiere und Reptilien (bspw. kleine Krokodile) |
Der Schuhschnabel ist so einzigartig, dass er sich mit keiner anderen Vogelart zu einer Familie zusammenfassen lässt. Er wirkt wie aus einem Fantasy-Roman entsprungen – oder besser, entflogen. Doch ganz so fantastisch ist die Situation des vom Aussterben bedrohten Vogels leider nicht.
Aussehen des Schuhschnabels
Der Schuhschnabel sticht durch seine majestätische Erscheinung sofort ins Auge. Er erreicht eine Länge und Körperhöhe von über einem Meter, und wird zwischen 4 und 5 Kilogramm schwer.
Sein auffälligstes Merkmal ist der mächtige Schnabel: Etwa 20 Zentimeter lang, grünlich-braun gefärbt und auffallend breit, erinnert er an einen Holzschuh, daher auch der besondere Name. Dieser Schnabel, der weit oben zwischen den gelben Augen ansetzt, ist scharf gerandet, am Oberschnabel rankt eine hakenförmige Spitze, die ideal ist, um die Beute festzuhalten.
Seine staksigen, langen, dünnen Beine enden in großen, robusten Füßen mit langen Zehen, die ihm Stabilität auf sumpfigem Boden verleihen. Aufgrund dieser Merkmale könnte man meinen, er gehört zur Familie der Störche, tatsächlich ist er aber mit dem Pelikan verwandt.
Der Kopf erscheint im Vergleich zum Körper sehr groß und wird von einer kleinen Federhaube an der Rückseite geschmückt. Das Gefieder des Vogels zeigt verschiedene Grau-Schattierungen. Die breiten und kräftigen Flügel ermöglichen langsame, kraftvolle Flügelschläge, die ihm helfen, mühelos durch die Luft zu gleiten.
Lebensraum und Vorkommen des Schuhschnabels
Der Schuhschnabel, ein imposanter afrikanischer Vogel, ist hauptsächlich in den Sumpfgebieten Ost- und Zentralafrikas beheimatet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den Süden des Südsudans, Uganda, Tansania und Sambia. Diese Regionen bieten ihm ideale Lebensbedingungen: fischreiche Flussläufe, Seen und ausgedehnte Sumpfgebiete.
Besonders wohl fühlen sich Schuhschnäbel im dichten Papyrus und Schilf, die die Ufer dieser Gewässer säumen. Diese üppige Vegetation bietet dem Schuhschnabel sowohl Deckung als auch optimale Brutplätze. In versteckten Winkeln der Natur kann man ihn ruhig und majestätisch stehen sehen, während er geduldig auf Beute lauert.
Verhalten und Wissenswertes über den Schuhschnabel
Schuhschnäbel werden bis zu 50 Jahre alt und zählen damit zu den langlebigsten Wildvögeln der Welt. Er ist ein beeindruckender Jäger, der in den sumpfigen Gebieten Afrikas auf Beute lauert. Geduldig bleibt er oft stundenlang regungslos, bis sich die Gelegenheit bietet, blitzschnell zuzuschlagen. Sein Speiseplan umfasst eine Vielzahl von Tieren, darunter afrikanische Lungenfische, Flösselhechte, Tilapien, Frösche, Echsen, kleine Krokodile und sogar Schildkröten. Der Vogel schnappt sich seine Beute und schluckt sie meist in einem Stück. Leider ist der Schuhschnabel auf der Roten Liste gefährdeter Arten, da sein Lebensraum durch Trockenlegung, Umweltverschmutzung und den Anbau von Nahrungsmitteln bedroht wird.
Fortpflanzung und Aufzucht der Küken
Schuhschnäbel verbringen einen großen Teil ihres Lebens allein, nur zur Paarungszeit finden sie sich zusammen. In sumpfigen Gebieten, oft auf kleinen schwimmenden Inseln, errichten sie große Nester aus Pflanzenmaterial, die bis zu 3-4 Meter groß sind. Aus diesen Nestern legt das Weibchen bis zu drei Eier, aber in der Regel überlebt nur ein Küken. Die Eltern brüten abwechselnd etwa 35 – 40 Tage und versorgen das Küken über 100 Tage, bis es flügge wird. Die Tiere altern nur sehr langsam: So erreicht die Art erst nach etwa drei bis vier Jahren die Geschlechtsreife.
Sind Schuhschnäbel gefährlich?
Obwohl der Schuhschnabel in der Tierwelt durch seinen riesigen Schnabel bedrohlich aussieht, ist er für Menschen nicht gefährlich. Der Vogel ist ein ruhiger Einzelgänger, der sich meist bewegungslos im Sumpf verharrt. Forschende konnten sich ihm problemlos nähern, er hat sie oft nur angestarrt.
