Brauner Sichler – Schillernder Kosmopolit
Der Braune Sichler gehört zur Familie der Ibisse. Er bildet große Kolonien mit seinen Artgenossen und brütet in den Feuchtgebieten der Erde.
Aussehen
Der Braune Sichler (auch Braunsichler oder einfach Sichler genannt) wird mit rund 60 Zentimetern Körperlänge so groß wie ein Huhn. Da er zur Familie der Ibisse gehört, hat er lange, schlanke Beine und einen kräftigen, nach unten gebogenen Schnabel. Im Prachtkleid ist sein Gefieder intensiv mahagonibraun. Ein besonderer Blickfänger sind die Flügel, da sie metallisch glänzen und die verschiedensten Farben zeigen – von Grün über Blau bis hin zu Lila. Zum Prachtkleid gehört außerdem eine weiße Zeichnung am Schnabelgrund, die sich in zwei Linien bis zum Auge zieht.
Im Schlichtkleid ist der Braune Sichler etwas matter gefärbt und in das braune Gefieder schleicht sich ein weißes Sprenkelmuster.
Verwechseln könnt ihr unseren Vogel der Woche vor allem mit dem Brillensichler. Dieser hat allerdings eine kräftigere Beinfarbe (Rot) und seine weiße Zügelumrandung reicht um das ganze Auge herum.
Vorkommen
Ursprünglich stammt der Braune Sichler wohl von den Kontinenten Afrika, Europa und Asien, kommt heute aber auch in Amerika sowie Australien vor. Die Art ist also grundsätzlich weit verbreitet, wechselt aber immer wieder ihre Brutplätze und zieht in großen Kolonien umher. In den Feuchtgebieten Südosteuropas ist sie jedoch recht beständig anzutreffen.
Braune Sichler halten sich am liebsten in der Nähe von Wasser auf. Daher gehören Feuchtgebiete, Seen, Flüsse, Lagunen, Sümpfe und dicht bewachsene Moore zu ihren Lebensräumen.
Als Zugvögel verbringen die Sichler den Winter in warmen Gebieten wie dem Mittelmeerraum und dem tropischen Afrika.
Verhalten und Wissenswertes
Sein Schnabel ist das wichtigste Werkzeug des Braunen Sichlers. Mit ihm pickt er im sumpfigen Boden nach Insekten, Weichtieren, Würmern und anderen Leckerbissen.
Braunsichler brüten in größeren Kolonien und tun sich dafür auch mit anderen Arten wie Löfflern, Seidenreihern und Zwergscharben zusammen. Während der Balz erklingen ihre krächzenden „kra“-Rufe. Hat sich ein Paar gefunden, errichten sie das Nest auf niedrigen Büschen oder im Schilfgras. Beide Eltern bebrüten die Eier, wobei das Männchen meist die „Nachtschichten“ übernimmt. Die Brutzeit beträgt etwa drei Wochen. Auch nachdem die Jungen geschlüpft sind, kümmern sich beide Geschlechter um den Nachwuchs.
Foto: Calvin Smith (Lizenz: CC BY 2.0)