Der kleine Kopf ragt zwischen den Grashalmen hervor, neugierig blickt er sich um. Der Spornpieper ist für seine langen, dünnen Beine und die sehr aufrechte Haltung bekannt. Mit dem aufrechten Gang erinnert er ein wenig an eine Drosselart.
Aussehen
Die zahlreichen verschiedenen Arten innerhalb der Gattung der Pieper ähneln sich einander sehr. Den Spornpieper kann man beispielsweise leicht mit dem Brachpieper verwechseln. Jedoch ist der Vogel etwas größer und kräftiger: Er erreicht eine Körperlänge von 20 cm und ist damit einer der größten europäischen Pieper. Die Grundfarbe des Gefieders ist braun, wobei der Bauch heller gefärbt ist als der Rücken. Auf den Deckfedern zeichnen sich auffällige dunkelbraune Streifen ab. Die Brust ist dunkelbraun gestrichelt. Der dunkle Schwanz und die Beine sind im Vergleich zum Körper relativ lang, wodurch der Vogel eher schmal wirkt. Seinen Namen erhielt der Spornpieper aufgrund der langen Hinterkralle.
Über dem Auge verläuft ein breiter, heller Augenstreif. Unter den Augen wiederum sind zwei schmale dunkle Streifen zu erkennen. Der Schnabel des Piepers ist spitz und kräftig. Anders als die ihm ähnliche Feldlerche besitzt er keine Haube auf dem Kopf.
Vorkommen
Der Spornpieper brütet in den offenen Graslandschaften Sibiriens und Zentralasiens. Von dort zieht er über manchmal kurze, manchmal längere Strecken nach Südasien, Nord- bis Ostafrika sowie nach Westeuropa. Hier überwintert er meist in der Nähe der Küsten. Auf seinem Zug kann man mit etwas Glück Exemplare an der deutschen Nordseeküste entdecken.
Verhalten und Wissenswertes
Wenn der Spornpieper zwischen den Gräsern und Büschen herumläuft, sieht es mit seinem wippenden Schwanz fast so aus, als würde er stolzieren. Er hält Ausschau nach Insekten und Larven, die er vom Boden sammeln oder mit einer kleinen Flugeinlage aus der Luft fangen kann. Wenn er zum Flug abhebt, dreht er zunächst ein paar kleine Kreise, bevor er wellenförmig davonfliegt.
Der Gesang des Spornpiepers ist hell und kräftig, und erfolgt in kurzen Tönen schnell hintereinander. Eine Stimmprobe findet ihr auf der Seite vogelwarte.ch. Wenn er sein Revier verteidigt, singt der Spornpieper fast schon aggressiv. Bei der Umwerbung einer Partnerin klingt der Gesang melodischer. Das Nest aus Grashalmen und Haaren befindet sich in einer flachen Bodenmulde. Das Weibchen legt drei bis vier Eier, die für zwei Wochen ausgebrütet werden.
Foto: Gee (Lizenz: CC BY 2.0)