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Vogelwelt

Sprosser – Geflecktes Stimmwunder

Sprosser – Geflecktes Stimmwunder

Was dem Sprosser an farbenprächtigem Gefieder fehlt, macht er durch seinen wunderschönen Gesang wieder wett. In Europa kann man ihn vor allem im Norden und Osten beobachten.

Aussehen

Der Sprosser gehört zu den Schnäpperverwandten, ebenso wie die Nachtigall. Die beiden Arten ähneln sich äußerlich sehr stark: Sie sind unauffällig gefärbt, haben einen rötlich-braunen Rücken und eine weiße Unterseite. Beim Sprosser gilt es aber zu beachten, dass sein Gefieder eher einen grauen Grundton hat. Besonders die Brust ist verwaschen grau und erst am Bauch wird die Unterseite so richtig hell. Die graubraune Fleckzeichnung der Brust findet ihr auch am Kopf und an den Flanken. Das auffälligste Detail ist der rotbraune Schwanz.

Insgesamt begegnet euch der Sprosser als eher schlanker, rund 17 Zentimeter langer Singvogel, Männchen und Weibchen unterscheiden sich kaum voneinander.

Vorkommen

Während die Nachtigall auf milde Temperaturen angewiesen ist, kommt der Sprosser als ihre Zwillingsart eher im nordöstlichen Europa vor. Neben dem Norden und Osten Deutschlands brütet er in Skandinavien, Ungarn, an der bulgarischen und rumänischen Donau wie auch in Russland und am Schwarzen Meer.

Während der Brutzeit halten sich Sprosser am liebsten in Flussniederungen und anderen feuchten Gebieten auf. Kleinere Wälder und Feldgehölze besiedeln sie ebenfalls gern, wenn es dort genug Nahrung und Nistplätze gibt.

Als Langstreckenzieher verbringen Sprosser den Winter im Osten Afrikas, südlich der Sahara. Sie sind außerdem so genannte Schleifenzieher. Das bedeutet, dass sie für den Rückweg ins Brutgebiet eine andere Route wählen als für den Zug nach Afrika.

Verhalten und Wissenswertes

Als „Nachtigall des Ostens“ hat der Sprosser ein ebenso großes Gesangstalent wie seine südliche Verwandte. Vor allem der Reviergesang der Männchen ist sehr kräftig und oft bis zu einen Kilometer weit hörbar. Gerade weil sie gern nachts singen, rauben sie damit so manchem menschlichen Nachbarn den Schlaf. Die abwechslungsreichen und sehr melodischen Strophen sind meist durch kurze Pausen voneinander getrennt.

Der ungewöhnliche Name dieser Art hat euch vielleicht schon an das Wort „Sommersprosse“ erinnert. Vermutlich haben die kleinen Hautflecken tatsächlich etwas mit der Namensgebung zu tun, denn auf der Brust des Vogels findet sich ein ähnliches Fleckenmuster.

Zur Nahrung des Sprossers zählen hauptsächlich Insekten, aber auch Tausendfüßer und Spinnentiere verschmäht er nicht. Anders als die Nachtigall macht sich der Sprosser kaum etwas aus Regenwürmern. Um an seine Nahrung zu gelangen, sucht der flinke Vogel meist den Boden oder auch die untere Krautschicht ab. Seltener pickt er sie von Ästen und Zweigen oder fängt sie mit einem hohen Sprung aus der Luft.

Anfang bis Mitte Mai treffen zunächst die Sprossermännchen in ihren deutschen Brutgebieten ein, um ihre Reviere zu besetzen. Etwa eine Woche später kommen auch die Weibchen an und lassen sich von den lautstark singenden Männchen umwerben. Neben dem Gesang führt ein Männchen oft auch eine Art Tanz vor. Dabei umkreist es das Weibchen mit hängenden Flügeln und auf dem Boden schleifenden Schwanz. Hat sich ein Paar gefunden, gehen sie gemeinsam auf die Suche nach einem guten Nistplatz. Dieser befindet sich meist am Boden, gut getarnt durch Brennnesseln oder andere Pflanzen. Nach der Eiablage bebrütet das Weibchen die Eier etwa zwei Wochen lang. Die Jungen verbringen nach dem Schlüpfen weitere zwei Wochen im Nest, bis sie sich auf erste Erkundungstouren begeben.

Foto:© Brian Clasper, via Surfbirds.com

2 Comments

  • der sprosser wars und nicht die nachtigal -am19.05.20 gegen mitternacht gehört.heute meine erkenntnisse erweitert.schön sowas zuhören.

  • Seit Mitte Juni hören wir in der Dämmerung und bis in den morgen Nachtigall ähnliche Gesänge.
    Da ich Ornithologie studiert und als Hobby tätig bin,war ich mir sicher das es keine Nachtigall sein kann.
    Also vermute ich das der Sprosser nur in Frage kommt.
    Seltsam ist nur,daß der Gesang nicht wie üblich tief im Gebüsch sondern hoch oben fast in der Baumspitze zu hören ist.
    Trotz meiner guten Ausrüstung an Kameras und Gläser kann ich den Übeltäter nicht genau identifizieren. Wer hat ähnliche Erfahrungen schon mal gemacht bzw kann dazu etwas beitragen.

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