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Steinhuhn – Vogel oder Felsen?

Steinhuhn – Vogel oder Felsen?

Steinhühner sind die Chamäleons der Berge. Mit ihrem grauen Gefieder passen sie sich der felsigen Umgebung perfekt an und können sich bei Gefahr einfach davonschleichen.

Aussehen

Das Steinhuhn ist ein gedrungener, rundlicher Bodenvogel mit kräftigen Beinen. Es wird etwa 35 Zentimeter lang und circa 700 Gramm schwer. (Zum Vergleich: Das eng verwandte Haushuhn wiegt je nach Rasse 1,5 bis 5,5 Kilogramm.) Die Grundfarben im Gefieder des Steinhuhns sind grau und hellbraun. Sie überziehen den ganzen Rücken bis hinauf auf die Kopfplatte. An den Flanken dagegen finden wir ein kräftig schwarz-weißes Streifenmuster. Die Kehle ist weiß und wird von einem schwarzen Strich eingerahmt, der schon im Gesicht beginnt. Der Augenring, der kurze Schnabel und die Füße sind rot.

Vorkommen

Das Steinhuhn gehört zu den seltensten Vogelarten in Deutschland. Es kommt bei uns nur im Alpenraum vor und selbst dort ist es nur sehr schwer zu entdecken. Neben den Alpen brütet der scheue Vogel noch in Italien (mit einer isolierten Population auf Sizilien), der Türkei, Griechenland und Vorderasien.

Steinhühner machen ihrem Namen alle Ehre und besiedeln vor allem felsige Geröllflächen an den Südhängen von Bergen. Dort finden sich dann auch alpiner Rasen mit Sträuchern sowie lichter Wald.

Sie sind keine Zugvögel, sondern begnügen sich damit, im Sommer in noch etwas höhere Lagen vorzudringen. Wird es im Herbst wieder kühler, nähern sie sich wieder der Waldgrenze.

Verhalten und Wissenswertes

In diesem Mosaik verschiedener Lebensräume finden die Vögel alles, was sie zum Brüten und Überleben brauchen. Mit dem überwiegend grauen Gefieder sind sie auf den unübersichtlichen Geröllfeldern fabelhaft getarnt. Müssen sie sich trotzdem mal aus dem Staub machen, huschen sie einfach im Schutz von Felsen und Sträuchern davon. Ein überraschtes Steinhuhn fliegt mit pfeifenden Fluggeräuschen bergabwärts, um dort ein besseres Versteck zu suchen.

Die Nahrung der Steinhühner besteht hauptsächlich aus Pflanzen (Blätter, Blüten, Früchte, Sämereien). Eine Ausnahme bilden die Jungvögel, welche auch Insekten und deren Larven verspeisen. Da sie ihre Nahrung pickend vom Boden aufnehmen, sind Steinhühner im Winter auf schneefreie Stellen angewiesen. In höheren Lagen weht der Wind sie einfach frei, im Tal wagen sich die Vögel bis in die Nähe von Siedlungen.

Zur Balzzeit sucht sich jeder Hahn einen erhöhten Punkt in seinem Revier, um mit lautem Gesang um eine Partnerin zu werben. Hat er ein Weibchen gefunden, muss sie die Nestmulde in den Boden scharren. Auch das Bebrüten der Eier übernimmt das Weibchen allein. Sind die Jungen geschlüpft, zieht sich das Männchen bereits nach wenigen Tagen ganz zurück und überlässt dem Weibchen die Erziehung. Haben die kleinen Steinhühner erstmal zwei Monate überstanden, sind sie selbstständig und finden ihre Nahrung ohne Hilfe.

Foto: Juan Lacruz (Lizenz: CC BY-SA 3.0 ), via Wikimedia Commons

3 Comments

  • Ich komme aus Hessen und hatte heute eine halbe Stunde lang besuch von einem Steinhuhn auf meiner Terrasse . Es hat mir viel Freude gemacht ihm zuzuschauen und ich konnte schöne Bilder von dem doch so seltenen Exemplar machen 😍 Scheinbar gibt es diese Vogelarten doch nicht nur in den Alpen.

  • Wir haben Steinhühner (Rothühner) vor 2 Wochen, wie jedes Jahr auf Teneriffa und Gran Canaria gesehen.
    Die Fotos können nicht überzeugen. Zu scheu sind die schönen Vögel. Meist haben wir sie am Straßenrand gesehen, beim Autofahren. Vielleicht im nächsten Winter.
    Neue Vogelaufnahmen von den Kanaren auf meiner Internetseite Meinausland.com

  • Abgebildet ist in ihrem Beitrag zum Steinhuhn leider kein Steinhuhn (Alectoris graeca), sondern ein Rothuhn (Alectoris rufa). Die beiden Hühnervögel gehören zur selben Gattung, sind aber voneinander getrennte Arten.

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