Nach außen sieht er ganz niedlich aus, mit seiner weißen Haube und den schwarzen Knopfaugen. Doch der Weißhaubenhäherling kann auch ganz anders. Verwandte Vogelarten flüchten immer häufiger vor dem aggressiven Häherling.
Aussehen
Der Weißhaubenhäherling ist ein etwa 25 bis 30 cm langer Sperlingsvogel. Er zählt zur Familie der Häherlinge. Sein Name geht auf den gänzlich weißen Kopf sowie Brustbereich zurück. Dieser wird nur durch ein schmales schwarzes Band zwischen den Augen unterbrochen. So entsteht der Anschein einer Haube. An den weißen Kopfbereich schließt ein rot-brauner Streifen an. Sein restlicher Körper ist dunkelbraun bis schwarz. Der Häherling besitzt einen leicht gebogenen Schnabel und kräftige Zehen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich optisch nicht voneinander.
Vorkommen
Den Weißhaubenhäherling findet man unter anderem in Indien, Tibet, Sumatra, Myanmar und Thailand. Hier lebt er in Hochgebirgslagen bis zu 2000 Meter an waldigen Hängen und in Bambushainen. Immer häufiger trifft man ihn jedoch auch in Parkanlagen von Großstädten wie Bangkok oder Singapur an.
Verhalten und Wissenswertes
Der Weißhaubenhäherling ist ein geselliger Vogel. Außerhalb der Paarungszeit ist er meist in Gruppen von 10 bis 20 Tieren unterwegs. Der Ruf der Häherlingsart klingt wie ein schnelles Rattern, was einem gackernden Lachen recht ähnlich ist. Mit seiner Stimme kann er andere Vögel nachahmen. Er ernährt sich von Insekten, Larven, Weichtieren, Eidechsen und Nestlingen anderer Vogelarten. Der Häherling brütet vorrangig im Himalaya-Gebirge. In einem Nest, das aus Halmen, Blättern und Moos gebaut wird, legt das Weibchen mehrere grünblaue Eier ab. Das Männchen bleibt in der Nähe des Nistplatzes, versorgt Weibchen und Jungtiere mit Nahrung und übernimmt zeitweilig das Brüten. Die Brutzeit beträgt 14 Tage.
Ursprünglich war der Vogel in den Gebieten südlich von Thailand bis nach Malaysia und Singapur nicht heimisch. Aufgrund seiner aggressiven Lebensweise gegenüber anderen Häherlingsarten übernahm er jedoch fremde ökologische Nischen. Vögel wie der Rotschwanz-Mausdrossling wurden von ihm vertrieben. In Singapur ist nun eine invasive Ausbreitung des Weißhaubenhäherlings beobachtet worden. „Invasiv“ bedeutet, dass Lebewesen durch ihre Ausbreitung die biologische Vielfalt, andere Tier- und Pflanzenarten und damit auch die heimischen Ökosysteme gefährden.
Foto: Lip Kee (Lizenz: CC BY-SA 2.0)