Der Zaunammer kann es gar nicht sonnig genug sein: In ihrem südlichen Lebensraum bevorzugt sie warmes Offenland, Wiesen und Weinhänge.
Aussehen
Mit 16 Zentimetern wird die Zaunammer so groß wie die Goldammer, der sie auf den ersten Blick auch sonst recht ähnlich sieht. Die männlichen Zaunammern haben allerdings im Prachtkleid eine charakteristische Kopfzeichnung. Kinn und Augenstreif sind schwarz und wechseln sich mit gelben Bereichen ab, so dass ein auffälliges Streifenmuster entsteht. Der Rücken ist braun, die Unterseite gelb, wobei an den Flanken oft ein bräunliches Strichelmuster zu sehen ist. Der Bürzel ist olivgrau gefärbt. Dieses Merkmal kann auch sehr dabei helfen, die Weibchen zu erkennen. Sie sind insgesamt etwas matter gefärbt, haben aber dennoch auch ein gut erkennbares Streifenmuster am Kopf. Das Strichelmuster auf ihrem Bauch ist feiner als bei den weiblichen Goldammern.
Vorkommen
Das Brutgebiet der Zaunammer reicht von Südwesteuropa bis nach Nordafrika und Kleinasien. Neben Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Österreich und der Schweiz werden auch noch Süddeutschland und sogar das südliche England besiedelt. Unser Vogel der Woche bevorzugt sonniges Offenland mit zahlreichen Büschen und einigen Bäumen. Auch Weingärten und –hänge gehören zum Lebensraum – Hauptsache, die wärmeliebende Zaunammer bekommt genug Sonne ab. Aufgrund des Klimawandels verschiebt sich ihr Verbreitungsgebiet immer weiter in Richtung Norden. Im Winter schließen sich viele Zaunammern Gruppen von Goldammern an, weshalb sie dann teilweise übersehen werden.
Verhalten und Wissenswertes
Während der Brutzeit machen sich vor allem die Männchen durch ihren klappernden, schwirrenden Gesang bemerkbar. Für ihre Darbietungen sitzen sie meist weit oben auf einem Baum und recken den Kopf nach oben, so dass die schwarze Kehle gut zu sehen ist.
Für den Nestbau ist das Weibchen allein verantwortlich. In dichtem Gebüsch oder unter einem niedrigen Baum stellt sie aus Halmen, Wurzeln und Haaren einen weichen Napf her, in dem später drei bis vier Eier landen. Während sie brütet, wird das Weibchen vom Männchen mit Nahrung (Samen und Insekten) versorgt. Nach 11 bis 14 Tagen schlüpfen die Jungen und bekommen von beiden Elternvögeln Nahrung. Doch sie müssen schnell flügge werden, denn Zaunammern brüten zwei bis drei Mal im Jahr. Schon eine Woche nach dem Ausfliegen der Jungen beginnt das Weibchen die nächste Brut.
Foto: Frank Vassen (Lizenz: CC BY 2.0)