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Vogelbeobachtung am Wattenmeer: Das Naturschutzgebiet Cäciliengroden

Vogelbeobachtung am Wattenmeer: Das Naturschutzgebiet Cäciliengroden

Ganz im Norden von Deutschland liegt der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Hier gibt es zahlreiche einzigartige Naturlandschaften, die einen wichtigen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bieten. Darunter zählen auch die sogenannten Salzwiesen. Eine davon, die Salzwiese an der Ortschaft Cäciliengroden mitten am Jadebusen, ist ein toller Platz für die Vogelbeobachtung.

Salzwiesen – Eine schützenswerte Landschaft

Als Salzwiese wird eine mit zahlreichen krautigen Pflanzen versehende Landschaft genannt, die aufgrund ihrer Nähe zu einer Gezeitenküste regelmäßig überflutet wird. Die Salzwiesen bilden also den natürlichen Übergang zwischen Meer und Land. Durch die regelmäßigen Überflutungen, bei der die Salzwiesen oft komplett vom Meer eingeschlossen werden, gelange Sedimente in den Boden, die das Fundament für den einzigartigen Lebensraum bilden. Die Pflanzen und Tiere mussten sich an die erhöhte Salzmenge im Boden anpassen und gerade während der Überflutung starken Kräften widerstehen. Typische Pflanzen, die man auf Salzwiesen finden kann, sind zum Beispiel Queller oder Schlickgras, die als einzige blühende Pflanzen den Überflutungen standhalten müssen.

Das Ökosystem der Salzwiesen bildet auch den Lebensraum vieler Vögel und vor allem              Insekten. Ein Großteil hiesiger Insekten benötigen die Salzwiesen als Fortpflanzungsort, da sie ihre Eier auf den dort vorkommenden Salzpflanzen ablegen. Zahlreiche Küstenvögel leben und brüten ebenfalls in den Salzwiesen. Besonders während der Flut bieten die krautigen Wiesen einen wichtigen Schutzraum, in dem Vögel sicher brüten können. Zu den in den Salzwiesen brütenden Vögeln zählt zum Beispiel die Küstenseeschwalbe oder der Rotschenkel. Die Insekten locken aber natürlich noch weitere Vögel an, welche hier auf Nahrungssuche gehen. So kann man Grau– und Ringelgänse oft auf der Wiese beim Picken nach Insekten beobachten.

Salzwiesenlehrpfad in Cäcilliengrode – Ein Ausflugsziel für jeden Vogelliebhaber

An der kleinen Ortschaft Cäcilliengrode, die als Siedlung für in dem nahegelegenen Wilhelmshaven stationierte Marinesoldaten gebaut wurde, können Vogelliebhaber eine solche Salzwiese besuchen. Insgesamt 50 Vogelarten sind hier beheimatet und 30 von ihnen brüten auch im Areal der Salzwiese. Ein besonderes Highlight der hier brütenden Vögel ist ganz sicher der sogenannte Löffler. Etwas kleiner als ein Graureiher, kann man den Löffler an seinem außergewöhnlichen Schnabel erkennen, der wie ein Löffel geformt ist und dem Vogel seinen Namen verleiht. Durch die besondere Schnabelform kann der Löffler seine Beute allerdings nicht sehen und nutzt die Technik des “seihen”, um kleine Fische und Muscheln aus dem Wasser zu angeln. Dabei bewegt der Vogel seinen Schnabel im Wasser hin und her und kann dank spezieller Tastorgane die Beute von anderen Objekten unterscheiden.

Seit 2010 befinden sich auf den Salzwiesen in Cäcilliengrode ein Salzwiesenlehrpfad. Auf diesem mit Holzlatten ausgebauten Pfad können Besucher vieles über die Salzwiesen und deren Erhalt lernen. Da die Salzwiesen und die in ihr lebenden Tiere einen besonderen Schutzstatus genießen, darf die Wiese nur auf dem angelegten Weg betretet werden. Eine eigens für die Vogelbeobachtung errichtete Beobachtungsstation lädt zum Verweilen ein und ist ein optimaler Ort, um die Ruhe, die von der weiten Landschaft des Wattenmeeres ausgestrahlt wird, einzufangen und auf sich wirken zu lassen. Mit einem Fernglas ausgestattet, lassen sich hier die vielen Vögel ganz bequem beobachten. 

Titelbild von MabelAmber auf Pixabay

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