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Vogelbeobachtung an Stadtgewässern

Vogelbeobachtung an Stadtgewässern

Die Vogelbeobachtung an Stadtgewässern eignet sich besonders gut für Einsteiger. Sie kann aber auch Gefahren für die Tiere bergen, etwa bei falscher Fütterung.

Flüsse, Teiche und Seen in und am Rande der Stadt stellen für uns Menschen einen ganz besonderen Reiz dar. Sie sind eine schöne Abwechslung in der Landschaft und wir verbinden sie ganz automatisch mit Erholung in der Natur. Dazu tragen natürlich auch die verschiedenen Tiere bei, denen wir dort begegnen können, nicht zuletzt die Wasservögel.

Beobachtungen an See und Fluss

Weil Stockenten, Hausenten, Höckerschwäne, Teichrallen, Blässhühner und Graugänse (die häufigsten Wasservögel an Stadtgewässern) an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sind, haben sie oft wenig oder keine Scheu und lassen sich daher gut beobachten. Vogelbeobachtung an Stadtgewässern ist deshalb besonders für Anfänger geeignet. Ihr müsst keine langen Wege in entlegene Beobachtungsgebiete zurücklegen und habt es außerdem erst einmal mit einer überschaubaren Auswahl an Vögeln zu tun.

Was die größeren Flüsse im Stadtgebiet angeht, so sieht die Artenpalette dort nochmal etwas anders aus als an Seen und Teichen. Vor allem im Winter könnt ihr an den Flüssen große Mengen an Möwen beobachten, dazu gehören die Sturm-, Steppen-, Mittelmeer- und Silbermöwen und natürlich die Lachmöwen. Letztere tragen im Winter ihr Schlichtkleid und sind somit an einem weißen Kopf mit kleinem dunklem Ohrenfleck zu erkennen.

Auch Kormorane, die zum Überwintern aus Nordeuropa zu uns kommen, halten sich in den kalten Monaten gern an den Flüssen auf, vor allem Flussinseln werden häufig von ihnen aufgesucht. Dort lassen sich auch die eleganten Graureiher beobachten. Sie brüten am Boden der Flussinseln und fliegen nicht selten in die angrenzenden Wohngebiete, um Zierfische aus den Gartenteichen zu erbeuten.

Nachteile des Lebensraums Stadtgewässer

Viele Menschen meinen es gut, wenn sie Wasservögeln Futter mitbringen (beispielsweise altes Brot). Doch in vielen Städten wird viel zu viel davon ins Wasser geworfen, so dass die Vögel gar nicht alles fressen. Was übrig bleibt, wird von Bakterien zersetzt, doch dieser Vorgang kostet Sauerstoff und der ist in den meisten Stadtgewässern ohnehin schon knapp. Wenn der Sauerstoffgehalt zu niedrig wird, ersticken Fische und Wassertiere und das Wasser beginnt zu faulen, vor allem in der Uferzone. Daher gibt es in vielen Städten, beispielsweise in Leipzig, ein Fütterungsverbot.

In stehenden, zu nährstoffreichen Gewässern können sich nämlich außerdem gefährliche Krankheiten ausbreiten. Eine von ihnen heißt Botulismus und kann schnell zu einem Massensterben unter Wasservögeln führen. Auslöser ist ein von Bakterien produziertes Nervengift, das die Vögel lähmt. Sie brechen zusammen oder ertrinken, weil sie den Kopf nicht mehr über Wasser halten können. Um so etwas zu verhindern, muss eine Überfütterung unbedingt vermieden werden!

  • Hier beim LBV findet ihr eine schöne Übersichtsseite zu den häufigsten Wasservögeln im Stadtgebiet.
  • Welche Vögel oft im Stadtgebiet überwintern, könnt ihr hier beim NABU nachlesen.

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