In einem Bundesland wie Bayern, das so reich an verschiedensten Landschaftsformen und Naturschutzgebieten ist, lassen sich die zahlreichen Vogel-Hotspots nicht alle auflisten. Einige Orte haben wir jedoch im Rahmen unserer Tour durch Deutschland für euch zusammengestellt. Hier lohnt sich ein Ausflug, um spannende und seltene Vogelarten zu beobachten.
Bayrischer Wald
Der größte zusammenhängende Wald Mitteleuropas ist der Bayrische Wald. Alles über die vier Schutzgebiete des 6 000 Quadratkilometer großen Gebietes lest ihr auf unserem Blogbeitrag. Geschützt werden neben seltenen Pflanzenarten auch zahlreiche Tiere. So ist zum Beispiel das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn ein Bewohner des Waldes, genauso wie Haselhuhn und Birkhuhn. Der Ruf des Habichtkauzes dringt seit einiger Zeit wieder durch die Wälder zwischen Falkenstein und Lusen. Auch andere spannende Vogelarten wie Zwergschnäpper, Ringdrosseln oder Dreizehenspechte könnt ihr mit etwas Geduld beobachten. Die Silikatfelsen stellen geeignete Brutplätze für Wanderfalken dar. Und auch die Moore sowie die Still- und Fließgewässer des Waldes sind wichtige Lebensräume für die Vögel in Deutschland.
Isartal
Das Vogelschutzgebiet Isartal ist, wie der Name schon sagt, geprägt durch die Isar und die angrenzenden Laubwälder. Rund 8 km vor der Mündung des Flusses fließt das Wasser frei und weist eine hohe morphologische Dynamik auf. Die großflächigen Auwälder und die zahlreichen Altwasser und Röhrichte im Überflutungsgebiet des Gewässers beheimaten zahlreiche Vogelarten: So finden beispielsweise Halsbandschnäpper und Blaukehlchen perfekte Bedingungen zum Brüten vor. Auch für Wiesenbrüter ist das Isartal von großer Bedeutung. Viele der bedrohten Arten, unter anderem der Große Brachvogel, Kiebitz, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Grauammer, Schafstelze oder Feldlerche, finden hier ein Zuhause. Eine etwas andere Landschaftsart entlang der Isar gibt es in der Garchinger Heide zu sehen. Welche Vögel hier leben, erfahrt ihr auf dem Blog.
Charlottenhofer Weihergebiet
Östlich von Schwandorf liegt der Charlottenhofer Weiher: Ein kleineres, aber wichtiges Vogelschutzgebiet in Bayern. Denn die verlandeten Bereiche mit Röhricht-, Rohrkolben- und Seggenbeständen bieten einen Lebensraum für Rohr- und Zwergdommel, Tüpfelsumpfhuhn und Tafelente.
Ammersee
Der Ammersee befindet sich etwa 40 km süd-westlich von München. Neben den Strandbädern, Segelclubs und Biergärten ist der südliche Teil des Sees ein lohnenswertes Ziel, um Vögel zu beobachten. Im Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Ammersee-Südufer“, einem der bedeutsamsten Feuchtgebiete Bayerns, tummeln sich zahleiche Wasservögel. Auch Kiebitz, Teichrohrsänger oder Schwarzkehlchen finden im Uferbereich einen Platz zum Brüten. Im Frühling und Herbst rasten zum Beispiel Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Grün– und Rotschenkel, Silberreiher, Große Brachvögel, Bienenfresser und Stelzenläufer am schönen Ammersee in Bayern.
Chiemsee
Der Chiemsee mit der Hirschauer Bucht und dem Irschener Winkel ist zu jeder Jahreszeit einer der Top-Hotspots, um in Bayern Vögel zu beobachten. Seit vielen Jahren schon ist das Gebiet mit den angrenzenden Mooren als „Special Protection Area“ in den Vogelschutzrichtlinien der EU registriert. Denn hier brüten jährlich 147 verschiedene Vogelarten. Von den zahlreichen Beobachtungsstationen aus können zum Beispiel Reiher und Seeadler sowie Singschwäne, Eisvögel und Haubentaucher auf und am Wasser erspäht werden. Auch für Gänse ist der See ein Paradies: So zeigen sich Rostgans, Graugans und Brandgans regelmäßig vor den Ferngläsern der Vogelbegeisterten. Über den ornitho QR-Code, der an den Beobachtungstürmen angebracht ist, könnt ihr eure Beobachtung eintragen und schauen, welche Vögel andere Besucher bereits gesehen haben. Besonders romantisch ist der Blick vom Nordufer aus, wenn hinter den Vögeln das Alpenpanorama aufragt.