Flache Ebenen, viele Wiesen, Seenplatten und Moore: In Hessen könnt ihr in insgesamt 60 verschiedenen Vogelschutzgebieten zahlreiche Vögel beobachten. Dabei ist der vielfältige Lebensraum nicht nur für Brutvögel, sondern auch für zahlreiche Zugvögel von großer Bedeutung.
Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue
Das größte Naturschutzgebiet Hessens liegt am rechten Rheinufer westlich der Orte Leeheim, Erfelden, Stockstadt und Biebesheim. Im Naturschutzgebiet befindet sich eine Insel mit Auwald und großen Wiesenflächen, Kühkopf genannt, und ein am Rhein gelegener Auwald, die Knoblochsaue. Mehr als 250 verschiedene Vogelarten konnten auf den Wasserflächen, in den Schlammbereichen, Röhrichtbeständen, Auenwiesen sowie Weichholz- und Hartholzauwäldern nachgewiesen werden. Von vier Beobachtungstürmen aus könnt ihr die im Naturschutzgebiet brütenden Weißstörche, Schwarzmilane, Mittelspechte, Blaukehlchen, Gartenrotschwänze, Weidenmeisen und Waldkäuze beobachten.
Naturschutzgebiet Obermooser und Reichloser Teich
Bei einem Besuch des hessischen Vogelsbergs führt für Vogelbegeisterte kein Weg an der Vogelsberger Seenplatte vorbei. Denn das Gebiet ist sowohl für Zug- als auch für Standvögel ein wichtiger Lebensraum. Zu den auf 460 Metern Höhe liegenden kleinen und größeren Gewässern zählen der Rothenbach-Teich, der Reichlosen Teich, der Niedermooser Teich und der Obermooser Teich. Welche Vögel dort zeitweise oder auch das ganze Jahr über wohnen, lest ihr auf unserem Blog zur Vogelbeobachtung am Vogelsberg.
Naturschutzgebiet Aartalsperre
An der zweitgrößten Seenfläche in Hessen lohnt sich ein Besuch vor allem im Herbst und Winter, wenn die wassersportlichen Freizeitaktivitäten langsam ein Ende finden und Zugvögel eine Rast einlegen. Auf dem drei Kilometer langen Rundwanderweg hat man von allen Seiten einen guten Blick auf die Talsperre und die kleinen Inseln im Wasser. Außerdem ist die Vorsperre im Osten als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Denn hier bieten große Grünflächen und Hecken einen optimalen Lebensraum für den Neuntöter. In den flachen Uferbereichen stakst der Grünschenkel auf seiner Rast herum, die Krickente schnattert im Schilf und Rohrammern singen ihr Lied. Auch Braun– und Schwarzkehlchen, Haubentaucher, Grau– und Nilgänse, Flussregenpfeifer, Feldlerche und Wiesenpieper lassen sich beobachten.
Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried
Als Teil des Auenverbunds Wetterau, zu dem insgesamt 33 Naturschutzgebiete zählen, ist das Bingenheimer Ried in der Horloffaue eines der wichtigsten Feuchtgebiete Hessens. Denn das Herzstück des Naturschutzgebiets ist das Niedermoor. Hier rasten jedes Jahr große Schwärme von Kranichen, Watvögeln und verschiedenen Gänsearten. Im Frühjahr können unter anderem Löffel-, Schnatter– und Krickenten sowie seltene Brutvögel wie Kiebitz, Bekassine oder Spießente beobachtet werden. Im Osten und Westen befinden sich zwei Beobachtungstürme. Diese sind über eine Rundwanderweg erreichbar.
Eine Karte mit allen wichtigen Vogel-Hotspots findet ihr hier. Ihr kennt weitere Orte für eine Vogelbeobachtung in Hessen? Teilt sie uns gern in den Kommentaren mit!