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Vögel beobachten in Deutschland: Unterwegs in Schleswig-Holstein

Vögel beobachten in Deutschland: Unterwegs in Schleswig-Holstein

Nordseeküste, Ostseeküste, Noore, Moore, Becken und Seen: Schleswig-Holstein ist wohl DAS Bundesland für Wasservögel schlechthin. Dazu finden sich jährlich zahlreiche Zugvögel ein, um zu rasten. Und auch als Brutgebiet sind die Naturschutzräume sehr beliebt. In dem Beitrag findet ihr eine kleine Auswahl einiger Vogel-Hotspots, die eine Reise wert sind.

Himmelmoor

War es ehemals das größte Hochmoor in Schleswig-Holstein, kämpfen heute Naturschutzverbände um den Erhalt des Himmelmoors. Die unter Schutz gestellten Flächen beheimaten Tiere und Pflanzen, die sich an den nährstoffarmen sauren Boden angepasst haben. Dazu zählen unter anderem die Bekassine, die Graugans, der Graureiher, der Kiebitz, verschiedene Entenarten und der Kranich.

Geltinger Birk

Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk befindet sich an der nordöstlichen Landspitze Angelns, am Ausgang der Flensburger Förde. Auf einem Rundwanderweg könnt ihr zwischen Schilfsümpfen, Salzwiesen, Dünen, seichten Wasserflächen sowie einer etwa 1.000 Meter in die Geltinger Bucht hineinreichenden Seegraswiese zahlreiche der 200 Vögel beobachten, die hier jährlich vorbeikommen. Der Seeadler zeigt sich regelmäßig, und Brutvögel wie die Graugans, der Kranich, die Knäkente, der Mittelsäger, das Tüpfelsumpfhuhn oder die Zwergseeschwalbe ziehen im Geltinger Birk ihren Nachwuchs auf. Außerdem könnt ihr euch auf die Suche nach der Graureiher– und Kormorankolonie machen. Nicht weit entfernt von der Birk, etwas weiter südlich, liegt das Naturschutzgebiet Schleimündung. Auch hier kommen Vogelbegeisterte auf ihre Kosten.

Rantumbecken (Sylt)

Die Nordseeinsel Sylt ist ein wahres Paradies für Vögel. Doch besonders schön ist der Rundwanderweg um das Rantumbecken, das regelmäßig mit frischem Nordseewasser durchspült wird. Denn auf den kleinen steinigen Inseln im Wasser lassen sich zu den Zugzeiten riesige Schwärme von Alpenstrandläufern, Knutts und anderen Küstenvögeln nieder. Außerdem bieten sich für die Brut von Seeschwalben und Säbelschnäblern die künstlich angelegten Inseln im Südosten des Beckens an, da der Nachwuchs hier vor Füchsen geschützt ist. Ein paar visuelle Eindrücke vom Naturschutzgebiet Rantumbecken Sylt findet ihr auf jordsand.de. Neben Sylt ist auch die Hallig Hooge, eine kleine Marschinsel im Wattenmeer, ein guter Ort um Vögel zu beobachten. Erfahrt mehr auf unserem Blogbeitrag.

Haddebyer und Selker Noor

In der Nähe von Schleswig befinden sich das Haddebyer und das Selker Noor. Als Noor bezeichnet man ein Gewässer, das bis auf einen kleinen Zugang vollständig vom Meer getrennt liegt. Die besondere Mischung aus Süß- und Salzwasser stellt einen einzigartigen Lebensraum für Vögel dar. Daher könnt ihr in den Lagunen, Salzwiesen, Heiden, Buchenwäldern und Auenwäldern unter anderem Eisvögel, Feldlerchen, Gänsesäger, Neuntöter, Reiherenten, Rotschenkel, Tafelenten, Wachtelkönige, Wiesenpieper und Zwergsäger entdecken.

Nationalpark Wattenmeer

Gänse und Watvögel findet man im Nationalpark Wattenmeer zuhauf. Denn die einzigartige Landschaft aus Wattflächen und Salzwiesen an der Westküste Schleswig-Holsteins zählt zu den vogelreichsten Gebieten der Welt. Doch nicht nur zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst ist hier viel los: Im Winter zeigen sich arktische Singvögel wie Schneeammern, Berghänflinge oder Ohrenlerchen, während im Sommer mit genügend Abstand der Nachwuchs von Säbelschnäbler und zahlreichen anderen Vogelarten entdeckt werden können. Eine Übersicht, wo ihr welche Vögel im Nationalpark findet, gibt es auf nationalpark-wattenmeer.de. Wenn ihr noch unerfahren in der Vogelbeobachtung seid, solltet ihr an einer der angebotenen Führungen durch das Wattenmeer teilnehmen. Weitere Eindrücke aus der Region findet ihr auf unserem Beitrag zum Katinger Watt und zur wandernden Vogelinsel Trischen.

Köge in Schleswig-Holstein

Eine besondere Landschaftsform der Nordseeküste ist das Koog, ein aus der Marsch gewonnenes Stück Land, das künstlich entwässert wurde. Ein Koog ist meist von einem Deich umschlossen. Aktuell gibt es an der Westküste rund 230 Köge. Zu den bekanntesten zählen der Hauke-Haien-Koog, der Gotteskoog, der Marienkoog, der Herrenkoog und der Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog, wobei einige auch Vogelschutzgebiete enthalten. Daher finden vor allem Röhrichtbewohner wie die Bartmeise und die Rohrdommel sowie der gefährdete Schilfrohrsänger in den Kögen ein Zuhause.

 

Auch interessant sind unsere Beiträge zur Schaalseeregion, zum Wilden Moor bei Schwabstedt und zu den Sperlingsvögeln im Wattenmeer. Ihr kennt weitere Orte für eine Vogelbeobachtung in Schleswig-Holstein? Teilt sie uns gern in den Kommentaren mit!

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