Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat zahlreiche Orte für eine spannende Vogelbeobachtung zu bieten. Denn von der Ostsee und den Küstengebieten bis zu den Seenlandschaften im Landesinneren finden die Vögel ein ruhiges und grünes Zuhause. Auch Zugvögel machen gerne Halt und sammeln neue Energie: Hier sind die Voraussetzungen allemal gegeben, viele verschiedene Vögel beobachten zu können.
Der Müritz-Nationalpark
Ein Paradies für Vogelfreunde ist der Müritz-Nationalpark. Denn mit den zahlreichen kleinen und größeren Seen, den flachen Uferzonen und dichten Waldgebieten bietet die Region einen Lebensraum für verschiedenste Vogelarten. Neben den Kranichen, die sich alljährlich auf dem Vogelzug einfinden, sind die drei heimischen Adlerarten ein Highlight. Der Seeadler ist das ganze Jahr über im Nationalpark zu Hause, während der Fisch- und der Schreiadler erst im Frühjahr aus dem Süden zurückkehren. Außerdem leben rund 150 Brutvögel und 55 rastende beziehungsweise überwinternde Vogelarten in der Region Mecklenburg-Vorpommerns. Eine Übersicht findet ihr auf der Vogel-Liste des Müritz-Nationalparks.
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Der Darß, Zingst und Hiddensee: Diese Inseln und Halbinseln Mecklenburg-Vorpommerns sind alle Teil des Nationalparks Vorpommernsche Boddenlandschaft. Das Vogelschutzgebiet beheimatet zahlreiche Wasser- und Küstenvögel. Ihr könnt zum Beispiel Watvögel wie Alpenstrandläufer, Austernfischer, Kiebitze oder Uferschnepfen beobachten. Außerdem ist der große Brutbestand des Rotschenkels etwas ganz Besonderes. Die rund 100 Brutpaare sammeln sich auf der bekanntesten Salzwieseninsel des Küstengebiets, der Insel Kirr. Hier brütet auch der bedrohte Sandregenpfeifer.
Wer gern verschiedene Möwenarten sehen möchte, ist in dem Nationalpark genau richtig. Die Brutkolonien zählen zu den größten Europas. Einige der Brutgebiete stehen jedoch unter besonderem Schutz und dürfen nicht oder nur unter Anleitung betreten werden.
Kraniche beobachten in Mecklenburg-Vorpommern
Für Naturfans und Vogelfreunde ist der jährliche Kranichzug ein absolutes Highlight. Die eleganten Tiere machen sich in den Herbstmonaten auf den Weg in Richtung Süden, um dort zu überwintern. Dabei legen sie einen Stopp an der Küste der Mecklenburgischen Ostsee ein. Und auch auf dem Rückweg nach Skandinavien sind die Kraniche zwischen Februar und März in großen Schwärmen an der Ostsee zu sehen. Besonders beliebt sind Rastplätze entlang der Darß-Zingster-Boddenkette und auf der Insel Rügen. Am Günzer See befindet sich der wohl größte Rastplatz Deutschlands. Von einem Aussichtsturm habt ihr einen tollen Blick auf mehrere tausend Tiere gleichzeitig. Auch am Beobachtungspunkt Pramort, einem großen Weißdünenfeld auf dem Ostzingst, sammeln sich jedes Jahr zahlreiche Kraniche.
Funfact: Wundert euch nicht, wenn eine Gruppe Nandus euren Weg bei der Vogelbeobachtung kreuzt. Im Grenzgebiet zu Schleswig-Holstein hat sich eine kleine Population der Laufvögel angesiedelt.
Ihr kennt weitere Orte für eine Vogelbeobachtung in Mecklenburg-Vorpommern? Teilt sie uns gern in den Kommentaren mit!
1 Comment
Im Frühjahr 2019 habe ich in und um Barth eine Seeadlerdichte beobachtet, wie ich sie vorher noch nie erlebt habe. Selbst über dem Stadtgebiet habe ich sie gesehen. Auch Weißwangengänse habe ich zu Tausenden beobachtet, die wohl bei ihrem Zug in die Brutgebiete nach Nordrussland rasteten. Auf der Kirr habe ich u. a. beobachtet: Pfeifente, Säbelschnäbler, Austernfischer, Sturmmöwen. Und in Barth selbst habe ich am Dammtor – offensichtlich in friedlicher Koexistenz – sowohl Turmfalke als auch Dohle gesehen. Es sah so aus als wollten beide Arten dort brüten.
Barth selbst, aber auch Darß und Zingst sind Vogel-Highlights 🙂