Regen ist für viele von uns lediglich eine kleine Unannehmlichkeit, aber für Vögel stellt er eine wesentliche Herausforderung dar. Während einige Arten nahezu unbeeindruckt weitermachen, müssen andere aktiv Schutz vor der Nässe suchen. Unser Artikel klären wir auf, wie unterschiedliche Vogelarten sich nicht nur gegen Regen, sondern auch gegen härtere Unwetterbedingungen schützen.
Verschiedene Herangehensweisen
Vögel sind unterschiedlich tolerant, wenn es um Regen geht. Im Allgemeinen stört leichter Regen die Vögel nicht und sie gehen weiter ihrem Alltag nach. Regnet es doch stark, begeben sie sich in Deckung. Wenn ihr euch bei Regen aus der heimischen Deckung traut, könnt ihr das Verhalten folgender Vögel genauer beobachten:
Wasservögeln, wie Enten und Schwänen, machen das Nass von oben nicht viel aus. Oft verstecken sie sich zwischen Uferpflanzen oder suchen Schutz in Höhlen und Buchten. Dabei hat ihr Gefieder einen großen Vorteil: die Bürzeldrüse sondert ein Ölsekret (Burzelöl genannt) ab, das das Gefieder vor Wasser schützt. Die Vögel werden sozusagen „wasserdicht” gemacht.
Manche Vögel harren jedoch auch einfach aus, bis sich das Wetter wieder bessert. Einige Vögel wie Möwen, Gänse und Pinguine rücken dann eng zusammen, um sich zu wärmen und ihre Körper vor dem Regen zu schützen.
Großen Greifvögeln scheint Regen gar nichts auszumachen. Seeadler, Milane und Bussarde bleiben einfach auf ihren Warten sitzen und hoffen auf besseres Flugwetter. Mauersegler, die ständig im Flug sind, versuchen dem Regen auszuweichen und fliegen den Wolken davon.
Rückzugsorte
Vögel ziehen sich meist in ihrem normalen Umfeld zurück. Wie bereits beschrieben, begeben sich Enten an den Uferrand oder zwischen Ufergewächse. Gartenvögel suchen Deckung in Hecken, Bäumen oder Nistkästen. In Siedlungen sind hin und wieder auch mal Vögel zu beobachten, die sich an Gebäudewände oder in Spalten drücken. Dabei ist das Gefieder der meisten Vögel durch das Bürzelöl gut vor Regen geschützt.
Doch nicht jeder Vogel kann dem Regen trotzen. Das Gefieder von Eulen sorgt dafür, dass sie geräuschlos durch die Lüfte fliegen. Das liegt daran, dass die einzelnen Federn nicht verzahnt sind. Das macht sie jedoch anfällig für Regen, da sie mit nassem Gefieder nicht fliegen können. Beginnt es zu regnen, suchen sie sich daher schnell Unterschlupf in einer trockenen Baumhöhle.
Wie Vögel sich bei Unwetter verhalten
Ein heftiges Sommergewitter kündigt sich uns Menschen dadurch an, dass viele Tiere und Vögel plötzlich ihr Verhalten verändern. Singvögel stellen zuerst ihren Gesang ein und suchen sich einen Unterschlupf, sobald die ersten starken Tropfen fallen. Obwohl Vögel gut vor Regen geschützt sind, müssen sie bei Extremwetter trotzdem darauf achten, nicht durchnässt zu werden und sich zu unterkühlen. Die Nahrungssuche wird unterbrochen, auch weil viele Insekten inaktiv werden. Bei Hagel müssen Vögel zusätzlich darauf achten, nicht verletzt oder gar getötet zu werden. Bei Sturm kann es passieren, dass Bäume umfallen und Nester zu Schaden kommen. Jungvögel und Bruten werden von ihren Eltern besonders geschützt, indem sie auf ihren Nestern sitzen bleiben. Nester können aufgrund ihrer Form auch volllaufen und Jungvögel und Eier ertränken. Dies passiert zum Glück nur sehr selten.