Das sommerliche Rügen mit den endlosen Stränden voller Badegäste ist ein bekanntes Bild. Doch auch im Winter entwickelt die Insel ihren eigenen Charme und wird zudem ein tolles Ziel für Vogelbeobachter.
Eine ganz besondere Insel
Rügen ist die größte Insel Deutschlands und trägt eine lange Geschichte quer durch die Zeitalter der Welt. Ihre Entstehung begann bereits in der Weichsel-Eiszeit. Damals schoben die skandinavischen Gletscher große Mengen Kreideablagerungen aus der Ostsee empor. Schon in der Altsteinzeit wurde die Insel zum ersten Mal besiedelt und war ab dem 7. Jahrhundert ein slawischer Militärstützpunkt. In den Napoleonischen Kriegen besetzte Frankreich die schöne Insel, bis Rügen 1815 an Preußen fiel.
Die pompösen Seebäder, für die die Insel heute noch bekannt ist, entstanden in dieser Zeit. Noch heute ist Rügen mit seinen malerischen Städten, weißen Stränden und dem „Rasenden Roland“ ein überaus beliebtes Urlaubsziel. Und auch der Vogelwelt sagt die abwechslungsreiche Natur der Insel zu. Geschützte Buchten und Boddengewässer, hügelige Waldflächen, endlose Felder und die schroffen Küsten: für die meisten Arten ist etwas dabei. Das reichhaltige Nahrungsangebot aus Fischen und Muscheln ist ein weiterer Pluspunkt.
Vogelarten und Beobachtungsplätze
Wasservögel auf Rügen zeigen sich vor allem in den Monaten zwischen Oktober und April. Ihr könnt also einen Herbsturlaub oder auch einen winterlichen Ausflug machen, der schon wieder die ersten Anzeichen des Frühlings einschließt.
Ihr findet auf dem winterlichen Rügen:
- Prachttaucher, Sterntaucher, Lappentaucher, Haubentaucher, Rothalstaucher, Zwerg- und Ohrentaucher (meist an den Küsten, Beobachtung zum Beispiel am Kap Wacholder oder Kap Arkona)
- Höckerschwäne, Singschwäne, Zwergschwäne (an und auf den Boddengewässern; tagsüber oft auch auf Feldern zu beobachten
- Grau-, Bläss-, Weißwangen-, Tundrasaat-, Waldsaatgänse (regelmäßig), Ringel-, Kurzschnabel-, Zwerg-, Rothalsgänse, Kanadagänse aus der schwedischen Population (meist auf Feldern im Inneren der Insel; Beobachtung zum Beispiel auf den Feldern um Samtens und Sagard)
- Pfeif-, Berg– und Reiherenten (meist in sehr großer Zahl; sowohl Binnen- als auch Küstengewässer)
- Eis-, Trauer-, Samt– und Eiderenten (letztere als Durchzügler)
- Gänsesäger (Binnen- und Küstengewässer), Mittelsäger (Küstengewässer), Zwergsäger (Beobachtung zum Beispiel auf dem Nonnensee bei Bergen)
Titelfoto von Peggychoucair auf Pixabay